Die Versandapotheke Doc Morris will mit einer eigenen Filiale wieder in den deutschen Apothekenmarkt drängen. Schon für Januar ist eine Eröffnung einer ersten Automatenapotheke mit Videoberatung geplant. In der nordbadischen Gemeinde Hüffenhardt, unweit von Heilbronn, ist sie geplant, aber ein Antrag auf Betriebserlaubnis beim Regierungspräsidium Karlsruhe ist bis vor Weihnachten noch nicht eingegangen. Unter den Apothekern regt sich mal wieder Widerstand. Auch die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg sieht die Automatenapotheke als rechtlich kritisch an. Außerdem entziehe man sich den Gemeinwohlpflichten, da solch eine Einrichtung weder Nacht- noch Feiertagsdienste ableisten kann. Seit zwei Jahren gibt es in dem kleinen Ort keine Apotheke mehr; Rezeptsammelstellen und ein Fahrdienst einer Apotheke in der näheren Umgebung sichern aber die Versorgung. Sollte Doc Morris wie geplant eröffnen, müsse es für gelagerte Arzneimittel eine Anzeige nach dem Arzneimittelgesetz geben. Auch müsse der niederländische Versender der Beratungs-und Dokumentationspflicht für Arzneimittel nachkommen. Ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichten Arzneimitteln, wie von Bundesgesundheitsminister Gröhe gefordert, würde das Aus für die Automatenapotheke in Hüffenhardt bedeuten.
[ilink url=“ http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/72323/Neuer-Aerger-um-Apothekenversandhandel“] Name der Quelle (Ärzteblatt)[/ilink]