Vertreter des Verbands der Ersatzkassen (vdek) sind davon überzeugt, dass der allein von den Versicherten zu bezahlende Zusatzbeitrag von zur Zeit durchschnittlich 1,1 Prozent im Jahr 2020 bei 1,8 Prozent liegen wird. Grund hierfür seien die kostenintensiven Gesetze der großen Koalition. Deshalb hat der vdek vier Forderungen aufgestellt, um die Beitragsentwicklung zu schmälern. Zum einen soll die Regierung nach einer Sonderentnahme von 1,5 Mrd. Euro zur Unterstützung der Flüchtlinge und zum Ausbau der Telemedizin, weitere 1,5 Mrd. als Liquiditätsreserve aus dem Fonds überweisen. Desweiteren soll die Krankenversicherung zu gleichen Teilen von Arbeitgeber und Arbeitnehmer bezahlt werden. Die dritte Forderung bezieht sich auf die finanzielle Unterstützung von Hartz lV-Empfängern, die mit monatlich 100 Euro Kassenbeitrag nicht abgedeckt ist. Die Politik soll in der vierten Forderung die Reform des Finanzausgleichs richten, d.h. der Morbi-RSA, der einige Kassen benachteiligt, soll sich stärker an der Postleitzahlen beziehungsweise Regionalkomponente orientieren. Großstädte und Ballungsräume müssen Patienten aus dem Umfeld mitversorgen und das ist teuer. Die Vorstandsvorsitzende des vdek, Ulrike Elsner, übte auch Kritik am Verbot des Versandhandels und am geplanten Verbot der Zytostatika-Ausschreibungen aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit.
Quelle: Ärztezeitung