Eine Studie der Arbeitsgruppe der Medizinischen Fakultät an der Universität Duisburg-Essen belegt, dass sehr viele Menschen in Deutschland das Risiko, an Diabetes zu erkranken, unterschätzen. Die Wissenschaftler, die an dieser Studie arbeiteten, trugen Daten von 2.000 Personen der sogenannten KORA-Studie, das ist die Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg, zusammen. Voraussetzung war, dass die Studienteilnehmer noch keine Diabetesdiagnose hatten und auch keine entsprechenden Medikamente einnahmen. Auch mussten die Probanden vorher angeben, für wie hoch sie das Risiko hielten, bereits erkrankt zu sein. Dann folgte der Blutzuckertest. Fazit des Tests war, dass alle Teilnehmer viel zu optimistisch waren. Fast drei Viertel aller Test-Teilnehmer gaben im Vorfeld an, dass sie das Risiko zu erkranken als gering oder sogar als sehr gering ansehen. Auch jene Personen, bei denen im Test erhöhte Blutzuckerwerte gemessen wurden, die aber noch keinen Diabetes hatten, schlossen das Risiko für einen späteren Zeitpunkt aus. Laut Arbeitsgruppe ist dieses Denken fatal, da der Verlauf des Diabetes durch den Lebensstil und durch Einnahme bestimmter Medikamente erheblich beeinflusst werden kann.
Quelle: Ärzteblatt