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Ein Forscherteam der University of British Columbia in Vancouver in Kanada hat 2015 die Kosten für rezeptpflichtige Medikamente in zehn Ländern verglichen und herausgefunden, dass die Preise extrem unterschiedlich sind. Für die Studie wurden sieben europäische Länder mit hohem Einkommen ausgewählt und Kanada, Australien und Neuseeland. Die sieben europäischen Länder waren Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz. Untersucht wurden die Pro-Kopf Ausgaben aus sechs großen Indikationen: Medikamente gegen Bluthochdruck, Schmerzmittel, Cholesterinsenker, Antidepressiva, Magen-Darm-Präparate und Antidiabetika, aber keine Insulinpräparate. Auch wurden Originalpräparate und Generika mit in die Studie einbezogen, so untersuchten die Forscher um Steve Morgan 1035 Produkte, also 614 Medikamente aus 81 pharmakologischen Klassen. Die täglichen Pro-Kopf-Kosten variierten um etwa 600 Prozent und lagen zwischen 23 Dollar in Neuseeland und 171 Dollar in der Schweiz. Auch in Kanada lagen die Kosten für Medikamente mit 61 Prozent weit über dem Durchschnitt. Der Durchschnitt des Pro-Kopf-Verbrauchs in den fünf Ländern mit öffentlichen Finanzierungssystemen lag bei 77 Dollar. In den Ländern mit einer allgemeinen Sozialversicherung war er deutlich höher; in Kanada sogar bei 158 Dollar. In den zehn untersuchten Ländern werden zum Teil unterschiedliche Therapieansätze gewählt, welches auch ein Grund für die hohen Behandlungskosten ist. In Großbritannien beispielsweise lagen die Kosten so mit 55 Prozent weit unter dem Mittel der Vergleichsländer. Die beiden teuersten Länder sind laut Studie eindeutig Kanada und die Schweiz.

Quelle: Apotheke Adhoc