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Mit Verspätung von elf Jahren soll 2017 endlich die Anbindung aller Praxen und Krankenhäuser über die Telematikinfrastruktur der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) vollzogen werden. Doch der Bund der Steuerzahler kritisiert die horrenden Ausgaben für Entwicklung und Hardware von 2,2 Mrd. Euro bislang. Inzwischen ist jedoch die Technik veraltet: Software- und Hardwareentwicklung hinken mehreren Technikgenerationen hinterher. Im Jahr 2015, mit Auslieferung der EGK, waren das Geschlecht auf der Karte vermerkt, auch gab es ein Passbild; alle anderen Funktionen waren nicht einsatzbereit. Auch heute gibt es kaum bemerkbare Fortschritte in der „Uralttechnik“, viele der hilfreichen Funktionen zur Vernetzung in der Telematikinfrastruktur arbeiten noch nicht oder sind noch in der Entwicklung wie beispielsweise die elektronische Patientenakte oder die Sicherheitsprüfung für die Arzneimittel-Therapie. Die Schwarzbuch-Autoren halten die uralte Technik der eGK für skandalös, weil sie auch in den kommenden fünf Jahren 1,5 Mrd. öffentlicher Gelder verschlingen wird. Zudem kritisiert der Bund der Steuerzahler, dass die Versicherten nicht „Herr ihrer eigenen Daten sind“ , da der Zugriff auf einige Datensätze nur mit einem elektronischen Heilberufsausweis möglich ist. Der Steuerzahlerbund glaubt zudem, dass das Projekt „eGK“ sogar noch nach der Bundestagswahl scheitern könnte, weil das Hasso-Plattner-Institut an einem neuen Projekt zur
Speicherung von Gesundheitsdaten in Form einer Gesundheits-Cloud arbeitet, die viele Vorteile für den Versicherten und somit Nutzer hat.

Quelle: Apotheke-adhoc