Die Entwicklung der elektronischen Gesundheitsakte (eGK) ist in Deutschland immer noch nicht fertig. Sie kann bislang nur Stammdaten der Patienten verwalten und doch wird sie allein 2018 von den Krankenkassen mit 700 Mio. Euro finanziert, das entspricht zehn Euro pro Versichertem. Die gesetzlichen Krankenkassen haben der BILD-Zeitung von diesen Berechnungen berichtet. Aber solange die Infrastruktur des digitalen Gesundheitsnetzwerkes nicht komplett ausgebaut ist, bringt die eGK den Versicherten keine Vorteile. Die Karte soll nämlich Kosten sparen und Doppeluntersuchungen und Fehlmedikationen vermeiden. Fiele der Versand von Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auf dem Postweg weg, so würde die elektronische Karte zudem das Porto von 500 Mio. Briefen im Jahr einsparen. Seit kurzem läuft auch die Vernetzung der Zahnarzt- und Arztpraxen, denn Deutschland hat die höchsten Sicherheitsstandards. Aber auch hier müssen die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden, sodass im Endeffekt die Versicherten für die digitale Vernetzung und die technische Ausstattung der Praxen zahlen. Dieses hat vor zehn Jahren der Gesetzgeber so entschieden.
Quelle: Ärzteblatt