Verschiedene Forscher streiten über die Lebenszeit der Menschheit. Ist es wirklich möglich, dass Menschen in Zukunft älter als 140 Jahre alt werden können, das fragt sich beispielsweise der israelische Forscher Chaim Cohen von der Universität Bar Ilan. Er beschäftigt sich mit der Molekularbiologie des Alterns und hat in einer Studie herausgefunden, dass bei Veränderungen der Ernährung, gentechnischen Eingriffen und medikamentöser Behandlungen, die maximale Lebensspanne um 30 Prozent gesteigert werden kann. Dank verbesserter Hygiene, Medikamente und Impfungen ist die Lebenserwartung im letzten Jahrhundert deutlich gestiegen. Aber Cohen glaubt, dass durch Eingriffe beim Menschen die Lebenserwartung in Zukunft noch deutlich gesteigert werden kann. Seine Studie basiert dabei auf Daten aus den Jahren von 1900 bis 2010. Auch James Vaupel, Direktor am Max-Planck-Institut in Rostock und Forscherfür demografische Entwicklungen, hält die von Cohen aufgestellte These der extremen Langlebigkeit des Menschen für realistisch. Dass es eine Obergrenze von 125 Jahren gibt, hält er für falsch. Forscher vom Albert Einstein College of Medicine in New York glauben anders als Cohen, dass die Lebenszeit des Menschen eine natürliche Obergrenze hat. Zu diesem Schluss gelangten die Forscher um Jan Vijg durch ihre eigenen Studien. Menschen, die älter als 125 Jahre alt werden, halten sie für extrem selten. Bislang ist auch erst eine Französin, die 1997 starb, 122 Jahre alt geworden.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung