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Laut Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ gehen trotz eines seit April 2017 geltenden Verbots zur Kodierung von Krankheiten, also zur Zuordnung von Krankheiten zu vorgegeben möglichen Diagnosen, die Beeinflussungen der Krankenkassen weiter. Angeblich würden weiterhin auch nicht legale Softwareprogramme der Kassen zum Einsatz kommen, um Patienten vor allem mit chronischen Krankheiten durch Arztdiagnosen kränker zu machen als sie es in Wahrheit sind. Zwei Drittel der Kassen räumen laut „Spiegel“ ein, so immer noch an viel Geld aus dem Gesundheitsfonds zu gelangen. Das Bundesversicherungsamt hat die Kassen bereits im September 2017 gebeten, sich zu den Vorwürfen zu äußern und Auskunft zu geben. Nach Aussage der Techniker Krankenkasse sind 82 Prozent der Ärzte, die bei einer Erhebung unter 1000 Ärzten befragt wurden, schon mal von den Krankenkassen bei ihrer Diagnosestellung beeinflusst worden. Gegen die Techniker Krankenkasse selbst laufen jetzt allerdings auch Ermittlungen, zuvor hatte die Kasse noch mitgeteilt, dass ungeachtet der Gesetzesverschärfung im April weiterhin Einfluss von den Kassen genommen würde. Laut „Spiegel“ wurden von 55 umstrittenen Verträgen, die gesetzliche Kassen mit Ärztevereinigungen vereinbart hatten, nur 35 aufgelöst. Diese Praktiken einzelner gesetzlicher Krankenkassen würden laut des Chefs des Bundesversicherungsamtes, Josef Hecken, schon seit dem Start des Gesundheitsfonds im Jahr 2009 umgesetzt.

Quelle: HCM-Magazin