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In Österreich wird die E-Medikation schrittweise eingeführt. Zuerst ist das Bundesland Vorarlberg als Testgebiet an der Reihe, dann folgen die anderen Bundesländer bis schließlich Wien im September 2018 an der Reihe ist. Dabei wird die E-Medikation in die Elektronische Gesundheitsakte, kurz ELGA, integriert, um die Arzneimittelsicherheit in Österreich zu erhöhen, denn zwei Millionen Menschen in Österreich nehmen regelmäßig zwei oder noch mehr Medikamente täglich ein, sodass es zu schlimmen Wechselwirkungen kommen kann. Voraussetzung für die sogenannte E-Card, die Arzt und Apotheker einbindet ist, dass der Patient die Karte in der Apotheke auch immer bei sich trägt, damit der Apotheker alle Daten, auch OTC-Präparate, in die E-Medikationsliste aufnehmen kann. Der Arzt kann die Medikationsliste jederzeit einsehen und dementsprechend handeln, um unerwünschte Neben-und Wechselwirkungen auszuschalten. Die Vertragskonditionen der Apotheker sind allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausgehandelt. Um der Verpflichtung niedergelassener Ärzte und Apotheker, verordnete Medikamente abzuspeichern, nachzukommen, müssen die Apotheker allerdings im Testgebiet Vorarlberg 900 Euro jährlich für die Teilnahme an der E-Medikation bezahlen. Als Ausgleich erhalten Sie als Anschubfinanzierung einen einmaligen Betrag von 1500 Euro. Mit diesem Geld können sie auch die Gina-Box, die zur Auslesung der E-Card notwendig ist, bezahlen. Hinzu kommen auch noch Kosten von 65 Euro im Monat für den Anschluss an das hoch gesicherte Datennetz. In dieser Summe ist ein Kartenlesegerät allerdings schon inkludiert. Österreich hat damit einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung im Gesundheitswesen gemacht; davon ist Deutschland noch relativ weit entfernt, da die Software-Systeme von Arztpraxen und Apotheken nicht ohne Weiteres kompatibel sind.

Quelle: apotheke-adhoc