Der Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Johann Magnus von Stackelberg und der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen sind konträrer Meinung, was die Vergütung von Ärzten angeht, wenn diese auf Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Spahn statt den vorgeschriebenen 20 Stunden mindestens 25 Stunden pro Woche Sprechzeiten anbieten müssen. Spahn ist sich sicher, dass auf diese Weise das Problem der langen Wartezeit auf einen Termin von gesetzlich Krankenversicherten gemindert würde. Andreas Gassen ist der Meinung, dass Mehrarbeit der Ärzte in diesem Fall auch besser bezahlt werden sollte. Stackelberg und die Krankenkassen halten eine Bonuszahlung für Ärzte, die mehr Sprechstunden anbieten, nicht für notwendig, da niedergelassene Ärzte gesetzlich verpflichtet sind, die Versorgung ihrer Patienten sicherzustellen. Hinzu kommt auch, dass Ärzte ohnehin genug verdienen und die Aufstockung der Sprechstundenzeiten nicht unmittelbar zur Mehrarbeit von Ärzten führen würde, da es nur eine Prioritätenverschiebung gebe. Stackelberg fügt auch noch hinzu, dass jeder gesetzlich Versicherte zusätzlich durchschnittlich 660 Euro pro Jahr für ärztliche Leistungen aufwendet. Auch Jens Spahn (CDU) verteidigt seine Position gegen die Kritik der Ärzte und versichert, dass man eine Lösung findet, damit die Vergütung für Ärzte, die in Zukunft mehr Patienten behandeln, gesichert ist.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung