Eine Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung hat ergeben, dass ambulante Pflegedienste und ihre Fachkräfte wesentlich schlechter bezahlt werden als Pfleger in Krankenhäusern oder aber in Pflegeheimen. Der Unterschied ist signifikant: Während Fachkräfte in Pflegeheimen und Krankenhäusern durchschnittlich 3.463 Euro brutto monatlich verdienen, also etwa 36 Prozent mehr, verdienen Pfleger bei ambulanten Diensten nur etwa 2.546 Euro (Zahlen von 2017). Die Verdienstunterschiede sind im Osten Deutschlands noch krasser als im Westen. Die pflegepolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Pia Zimmermann, hält diese Ungleichheit für absolut ungerecht und mahnt die Bundesregierung zu größerer Sorgfaltspflicht, da ihrer Meinung nach die Beschäftigten in der häuslichen Krankenpflege einfach keine Beachtung fänden. Zimmermann geht sogar noch weiter, indem sie sagt, dass die Verdienstunterschiede der Nährboden sozialer Spaltung und schlechter Versorgung seien. Die überwiegend kleinen Pflegedienste haben anscheinend bei den Krankenkassen keine Lobby, denn sie werden überhaupt nicht wahrgenommen, so die Kritik der Linken. Zu 65 Prozent werden ambulante Pflegedienste nämlich privat geführt; kleine Betriebe mit bis zu zehn Fachkräften sogar zu 89 Prozent, sodass eine schwache Verhandlungsmacht das Problem der schlechten Bezahlung darstellt, kritisieren die Linken.
Quelle: www.haeusliche-pflege.net