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Der Bundesverband der Pathologie ist der Meinung, dass Maschinen die Pathologie nicht komplett ersetzen, sondern Algorithmen ein Teil der Arbeit werden. Dem stimmt auch Professor Frederick Klauschen vom Institut für Pathologie der Charité Berlin zu, der vor allem davon überzeugt ist, mithilfe von Maschinen die Effizienz steigern zu können.

Zum Beispiel werden unangenehme, zeitaufwendige Arbeiten wie die Auszählung von Zellkernen dem Pathologen abgenommen. Das Ergebnis ist eine schnellere Diagnostik und mehr Zeit für andere, schwierige Aufgaben, die ein Mensch besser bearbeiten kann als eine Maschine. Klauschen ist zudem der Auffassung, dass der qualitative Aspekt selbstlernender Algorithmen -beispielweise bei der Suche nach Biomarkern für die Immunonkologie – von großem Nutzen sein könnte.

Trotzdem bleibt die Frage, ob der Beruf der Pathologie sich dadurch nicht nach und nach selbst abschafft.

Auch BDP-Präsident Professor Karl-Friedrich Bürrig vom Institut für Pathologie Hildesheim ist der Überzeugung, dass dieses Szenario nicht eintreten wird. Denn schlussendlich müssen Diagnosen gestellt werden und die traut man einer Maschine nicht zu. Allerdings sieht auch Bürrig, dass der Kompromiss eines hybriden Pathologen die Zukunft ist. Dabei sollen die Algorithmen in Form eines Informationsmanagers agieren und den Pathologen bei seiner Arbeit unterstützen.

Zudem wehrt sich der BDP, dass die Pathologie sich zur Labormedizin entwickeln könnte. Vielmehr soll – wie schon in der onkologischen Versorgung – eine dezentrale Dateninfrastruktur aufgebaut werden.

Ärztezeitung