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Einem Team von Wissenschaftlern der University of Guelph in Kanada ist eine bahnbrechende Entdeckung gelungen, mit der kardiovaskuläre Ereignisse wie der Herzinfarkt, an dem pro Jahr 50.000 Menschen sterben, behandelt werden können, ohne dass schwere Folgeerkrankungen zu erwarten sind. Ein Medikament mit einem neuen Wirkstoff mit Namen SR9009, der schon an Mäusen erfolgreich getestet wurde, soll das körpereigene Reparatursystem nach einem Herzinfarkt so in Gang setzen, dass eine vollständige Heilung von Herzinfarkten und eine Prävention von Herzinsuffizienz möglich ist. Herzinfarkte lösen entzündliche Reaktionen im Körper des Betroffenen aus, die zur Narbenbildung am Herzen führen. Diese Narbenbildung hat häufig eine Herzschwäche, die sogenannte Herzinsuffizienz zur Folge, die ihrerseits zum Tod führen kann. Die schweren Schäden am Herzen mit eventueller Todesfolge können durch den neuen Wirkstoff vermieden werden, indem das Medikament in den zirkadiane Rhythmus des Herzens eingreift. Dieser Rhythmus beschreibt die „innere Uhr“ des Körpers, das heisst, alle physiologischen Vorgänge innerhalb von 24 Stunden. Der Wirkstoff SR9009 greift in die physiologischen Vorgänge der Gene und Proteine so ein, dass Schlüsselfunktionen wie Herzfrequenz und Blutdruck tagsüber und nachts reguliert werden, sodass die Reparatur-Reaktionen auf Schäden, beispielweise nach einem Infarkt, einsetzen. Dem Forscherteam um Professorin Tami Martino, Pionierin der Zirkadianen Medizin, und Dr. Cristine Reitz ist es somit gelungen, ein neues Medikament zu entwickeln, das schafft, dass Menschen Herzinfarkte ohne Langzeitschäden überstehen. Das Medikament greift, genauer gesagt, in die Expression der Gene ein und verhindert eine unerwünschte Immunantwort. Entzündungsreaktionen bleiben aus, die eine Narbenbildung nach sich ziehen. Die Herzreparatur wird noch gesteigert, indem das neue Medikament zusätzlich zur konservativen Therapie einer Reperfusion Anwendung findet. Die Reperfusion ist die medizinische Behandlung in Form eines Medikaments oder einer Operation, die dafür sorgt, dass der Blutfluss durch oder um verstopfte Arterien wiederhergestellt wird. Auch in anderen Gebieten der Medizin wie beispielsweise bei Schlaganfällen oder schweren Verbrennungen könnte der Zirkadiane Ansatz der Medizin Erfolg versprechend sein, so die Expertin Dr. Cristine Reitz. 

Quelle: www.heilpraxisnet.de