Ein Manifest zur Förderung der Digitalisierung im Gesundheitswesen wurde Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) soeben in Berlin übergeben. In dem Manifest fordern 47 Unternehmen und innovative Start-ups aus der Gesundheits-App-Branche die stärkere Öffnung Deutschlands für digitale Gesundheitsprodukte und Innovationen, die unter anderem von den Krankenkassen finanziert und in die Regelversorgung überführt werden sollen. Unterzeichnet haben das Manifest 47 digitale Gesundheitsunternehmen, die bekannte Gesundheits-Apps entwickelt haben, wie zum Beispiel die Firma AdaHealth (Symptom-Checker), mysugr mit einer Diabetes-App, die Gesundheitsakten Vivy und Selfapy mit einer Therapie-App, die alle von Patienten gern genutzt werden und beliebt sind. Außerdem haben die Unternehmen parallel zum „Manifest für die Digitalisierung im Gesundheitssektor“ einen „Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung“ gegründet, auch um das Datenschutz-System, welches starr und unangepasst sowie zudem bundesuneinheitlich ist, aufzuweichen, weil der Datenschutz zwar wichtig und richtig ist, aber kein „Totschlag-Argument zur Wahrung von Besitzständen“ sein soll. Andere Länder sind in ihrer Entwicklung der länderspezifischen Digitalisierungsmaßnahmen viel weiter. In dem Manifest heißt es weiter, dass Deutschland aufpassen muss, nicht komplett abgehängt zu werden. Allerdings begrüßen die Verfasser des Manifests den Vorstoß des Bundesgesundheitsministers in Sachen Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) und den von Spahn ins Leben gerufenen Health Innovation Hub. Auch Spahn selbst zeigt sich zuversichtlich, dass mit dem DVG 70 Millionen Versicherte Zugang zu innovativen Apps in der Gesundheitsversorgung haben werden. Allerdings weiß Spahn auch, dass der Gesundheitssektor zu den reguliertesten Bereichen in der Politik zählt. Deshalb setzt er auf Einsicht und Änderung der Einstellungen aller an der optimalen Gesundheitsversorgung Beteiligter.
Quelle: Ärztezeitung