Das KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. mit Sitz in Neu-Isenburg gibt es bereits seit 1969. Es hat die Versorgungsstrukturen für eine flächendeckende Behandlung von Dialyse-Patienten, die chronisch nierenkrank sind, geschaffen und übernommen. Heutzutage können so 90.000 Menschen in Deutschland mit Hilfe der Nierenersatztherapie behandelt werden, bis sie nach einer durchschnittlichen Wartezeit von in der Regel sechs bis acht Jahren eine Spenderniere bekommen könnten. Neben der Dialyse in ambulanten Zentren gibt es aber auch Heimdialyseverfahren, mit denen Betroffene unter Umständen mehr Flexibilität und Lebensqualität zurückerhalten können. Viele können auch weiterhin berufstätig bleiben. Es gibt danach auch in den eigenen vier Wänden zwei Blutreinigungsverfahren, die Peritonealdialyse und die Hämodialyse. Beide unterscheiden sich erheblich. Die Hämodialyse wird aber häufiger eingesetzt als die sogenannte Bauchfelldialyse. Bei der Hämodialyse filtert ein Gerät mit einer Membran außerhalb des Körpers des Betroffenen das Blut. Man spricht auch in diesem Zusammenhang von einer künstlichen Niere.Ein außergewöhnlicher Fall seit Gründung des gemeinützigen KfH ist die nephrologische Versorgung des mittlerweile 64-jährigen Thomas Lehn, der mit 14 Jahren bereits eine Hämodialyse bekam, weil er von Geburt an nierenkrank war. Ein halbes Jahrhundert ist er bereits Patient, denn am 20. August 2020 hätte er „50 Jahre Dialyse gefeiert“, wenn die Corona-Pandemie nicht dazwischen gekommen wäre. Lehn lebt und arbeitet seit mittlerweile 37 Jahren gut mit der Hämodialyse zuhause. Er hält auch Vorträge und gibt jüngeren Patienten Informationen und Ratschläge an die Hand. 2019 erhielt er für sein Engagement im Dienste des Kuratoriums das Bundesverdienstkreuz. In Deutschland nehmen aber nur sechs Prozent aller Dialyse-Betroffenen eine Heimdialyse in Anspruch, was im europäischen Vergleich wenig ist, denn dort sind es durchschnittlich 14 Prozent. Trotzdem oder gerade aus diesem Grund hat das KfH ein neues Informationsangebot für Patienten entwickelt, um diese über eine Behandlung zuhause informieren zu können. Von montags bis freitags zwischen 13 und 15 Uhr informieren Fachleute und persönlich Betroffene Ratsuchende am Telefon unter der Telefonnummer 06102 – 719 22 92. Hilfe bekommt man aber auch nach Kontakt mit folgender E-Mail-Adresse dialyse-zu-hause@kfh.de oder auf der Webseite heimdialyse.kfw.de. Interessierte erfahren beispielsweise alles neben den Erklärungen zu Nierenersatzverfahren, zu Beruf, Familie, Freizeit und Ernährung.
Quelle: gesundheit-adhoc.de