Am Klinikum Stuttgart gehen Ärzt:innen in der dortigen Radioonkologie neue Wege bei der Bestrahlung von bösartigen Tumoren, vor allem bei Betroffenen mit gynäkologischen Tumoren, Lungenkrebs und Prostatakarzinomen. Das Klinikum hat ein Hochpräzisionsbestrahlungsgerät mit KI-basierter Technik mit einer Gesamtinvestition von mehr als vier Millionen Euro angeschafft, um Krebspatient:innen möglichst wirksam, hochpräzise und individuell sowie personalisiert bestrahlen zu können. Die neue Technologie ermöglicht es auch, dass Tumore nicht unbedingt operativ entfernt werden müssen.
Krebserkrankte profitieren in Stuttgart von dem modernen Gerät „Ethos System“ der Firma Varian, das drei Funktionen gleichzeitig abgedeckt. Das Ethos System, das allein fünf Tonnen wiegt, ist Bestrahlungsgerät, Bestrahlungsplanungssystem und Computertomograph (CT) in einem. Es arbeitet mit der sogenannten adaptiven Strahlenbehandlung (Adaptive Radiation Therapie, kurz ART), die aus moderner intensitätsmodulierter (VMAT) und bildgeführter (IGRT) Strahlentherapie besteht.
Der stark verbesserte Therapieplan, in den Expert:innen aus der Radioonkologie und Medizinphysik sowie Medizinisch-Technische-Assistent:innen involviert sind, ermöglicht eine exaktere Behandlung nach jeweils tagesaktuellen Situationen der Krebspatient:innen. Die Behandlung, die KI gestützt die relevanten Organe erkennt und einen genauen Bestrahlungsplan errechnet, führt somit zu einer größeren Heilungsrate durch eine hohe Wirksamkeit, bei gleichzeitiger Reduzierung der Schädigung von Normalgewebe und sonstigen Nebenwirkungen.
Das Gerät wurde bereits in Betrieb genommen und versorgt täglich bis zu 40 Patient:innen in einzelnen Bestrahlungssitzungen interdisziplinär, weil die Therapie auf Tumorkonferenzen des Stuttgarter Cancer Centers (SCC) immer wieder besprochen und optimiert werden kann.
Quelle: www.kma-online.de