Wissenschaftler:innen der Klinik und Poliklinik für Neurologie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) um Dr. Nils Schweingruber und Team haben ein KI-basiertes Programm entwickelt, mit dem Ärztinnen und Ärzte bei neurologischen Patient:innen auf Intensivstationen eine kritische Hirndruckphase prognostizieren können.
Die Entwicklung des auf Künstliche Intelligenz basierten Prognoseprogramms ist unter Auswertung von riesigen Datenmengen erfolgt, die zuvor von ehemaligen UKE-Patient:innen und aus US-amerikanischen Datenbanken gesammelt und analysiert wurden. Auf diese Weise sind 12 Millionen Dateneckpunkte in die Erfindung eingeflossen, die die Diagnostik nach einem Schädel-Hirn-Trauma und schweren Schlaganfällen verbessern soll.
Eine kritische Hirndruckphase kann auf diese Weise 24 Stunden im Voraus erkannt werden und nicht erst wenn sie bereits eingetreten ist. Weitere gravierende Hirnschädigungen und Komplikationen lassen sich so abwenden. Ein steigender Hirndruck, aber auch Gehirngefäßspasmen, Blutungen sowie Bewusstseinstrübungen werden frühzeitig erkannt, wenn medizinische Daten wie Blutdruck, Beatmungsparameter, Laborwerte, Medikamenteneinnahme, Körpertemperatur und Fieber, Alter, Geschlecht, Größe sowie Gewicht und weitere Merkmale erfasst werden. Je größere der Druck im Gehirn nach Unfällen, Verletzungen, Blutungen oder nach schweren Schlaganfällen wird, desto größer ist auch die Nichtdurchblutung von Gehirnarealen, was zu irreversiblen Schäden führen kann. Auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und UKE-Direktor, Prof. Christian Gerloff, begrüßt die innovative Ausführung des Systems, das zusätzlich die Erfahrung und Expertise von Behandlern optimieren wird.
Quelle: www.biermann-medizin.de