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Eine unabhängige Studie des Marktforschungspanels von Kantar Deutschland hat im März 2022 5.000 repräsentativ ausgewählte deutsche Personen für den „Self Tracking Report 2022“ nach ihren Gesundheitsdaten und dem eigenen Messen und Verwenden derselben befragt.  

Demnach sind 80 Prozent der befragten TeilnehmerInnen der Analyse für die Verwendung von Gesundheitsdaten für Forschung und Medizin bereit und würden diese auch freigeben, wenn die Daten sinnvoll für eine bessere Medizin und digitale Versorgung eingesetzt würden. Nur 30 Prozent von ihnen sehen den Datenschutz dabei skeptisch.  

Die unabhängige Studie ist von Studieninitiator Dr. Alexander Schachinger, EPatient Analytics, geleitet worden; E-Health-Experten der Berliner Charité und der Hertie School Berlin waren involviert, um für gesundheitspolitische Maßnahmen der Zukunft ein Bild der Wirklichkeit zu vermitteln: Dabei wünschen sich viele Menschen hierzulande mehr Beratung und Unterstützung Von PolitikerInnen, ÄrztInnen und Krankenkassen, um jahrelange Missstände zu beheben. Viele Deutsche sind digitalen Angeboten gegenüber äußerst aufgeschlossen, finden diese interessant und auch nutzbar, wünschen sich aber gezielte Digitalisierungsstrategien, zum Beispiel in Bezug auf E-Rezept und ePA.  

Danach wurden 18 Anwendungsszenarien abgefragt, unter denen das Tracken für die Medizinforschung, die individuelle Prävention von Krankheiten und die Nutzung der elektronischen Akte die beliebtesten waren. Auch eine bessere Versorgung und orts- und zeitunabhängiges Zugreifen auf E-Health-Produkte wurden als Wünsche geäußert. Die Smartphone-Nutzer waren im Fokus der Analyse, denn 80 Prozent tracken ihre Gesundheitsdaten über dieses moderne technische Gerät, mit Aufzeichnungen von Gewicht, Bewegungsdaten, sportlichen Aktivitäten, Blutdruck und gesundem Schlaf.  

Als Fazit zogen die Fachleute, dass nicht die Datenschutz-Diskussionen die Menschen interessieren, sondern gute Möglichkeiten und Empfehlungen, beispielsweise zur Prävention von Krankheiten, nachdem die Daten individuell ausgewertet wurden. Kritik am derzeitigen Gesundheitssystem gibt es schon seit 20 Jahren; auch diese nimmt weiter zu, wenn sich an der Effizienz nichts ändert, erläutern die Studienautoren. 

Quelle: hcm-magazine.de