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Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben einen Boom bei den Nahrungsergänzungsmitteln der letzten fünf Jahre ausgelöst, denn Absatz und Umsatz sind im Versandhandel und bei Apotheken kontinuierlich gestiegen.  

Eine Datenanalyse des Unternehmens Iqvia hat unter anderem ergeben, dass von 2019 bis 2021 – während der Coronapandemie – die Produktion der Nahrungsergänzungsmittel, kurz NEM, um 25 Prozent gesteigert werden musste. Im Jahr 2021 machten demnach NEM-Produkte 48 Prozent aller Verkaufserlöse in der Branche aus. 

 2,7 Milliarden Euro wurden danach mit freiverkäuflichen Arzneimitteln umgesetzt, von denen NEM einen Hauptteil der Erlöse einnahmen. Zuwachsraten von bis zu 30 Prozent verzeichneten Omega-3-Präparate. Aber auch Vitamine der Gruppe A, B, und D sowie Magnesium, Eisen und Vitamin-B-Kombinationspräparate liefen in den letzten Jahren ausgezeichnet. Von 2017 bis zum zweiten Quartal dieses Jahres verzeichneten führende Hersteller wie Orthomol und Procter & Gamble, mit einer gesteigerten Zahl an Produktionsstandorten, hohe Zuwachsraten. Im zweiten Quartal 2022 war dann erstmalig ein Einbruch des NEM-Booms zu erkennen, weil Lieferengpässe und gestiegene Preise bei den Rohstoffen und der Energie Umsatzrückgänge auslösten.  

Von dem im Jahr 2021 erreichten Umsatz von 1,2 Milliarden Euro entfielen allein 823 Millionen Euro auf den Versandhandel mit Nahrungsergänzungsmitteln. Sowohl die Menge der Packungen als auch der Wert der NEM-Produkte stiegen vor und mit Beginn der Pandemie rasant und haben den Online-Umsatz auf ein hohes Niveau katapultiert. 2019 gingen 192.000 Tonnen der Produktgruppe über den Ladentisch der Apotheken oder wurden online gekauft. Bis 2021 – bis zum Einbruch im zweiten Quartal 2022 – stieg die Zahl der verkauften Packungen pro Jahr auf 202.000 Tonnen. Können Lieferengpässe und gestiegene Produktionskosten möglicherweise einen drastischen Rückgang des Booms einläuten?  

Quelle: apotheke-adhoc.de