Einem Bericht des Wissenschaftlichen Institutes der AOK, kurz WIdO, zufolge sind pflegende Angehörige durch kosten- und zeitintensive Pflege ihrer Angehörigen zuhause immer stärker belastet, das ergab die Analyse einer Forsa-Umfrage. Demnach sind vor allem Frauen in häuslicher Pflege betroffen, die, wenn überhaupt noch, in Teilzeit arbeiten können und im Alter infolgedessen unter Armut leiden. Das Forschungs- und Beratungsinstitut der AOKen hat herausgefunden, dass im Jahr 2024 mittlerweile durchschnittlich 49 Stunden gebraucht würden, um Angehörige zu pflegen, während 2019 nur 43 Stunden für pflegerische Tätigkeiten wie Ernährung, Körperpflege und Medikationen aufgewendet wurden.
Die Leistungen aus der Pflegeversicherung steigen zwar stetig, allerdings steigt auch die finanzielle Belastung in den betroffenen Haushalten: Wurden im Jahr 2019 „nur“ 200 Euro durchschnittlicher Eigenanteil benötigt, verbrauchen pflegende Angehörige momentan 290 Euro pro Monat. Viele Berufstätige haben ihre Vollzeittätigkeit zudem um Stunden reduziert, um die häusliche Pflege zu gewährleisten. Laut Forsa-Studie des WdIO arbeiten nur noch 46 Prozent der Pflegenden in Vollzeit, 37 Prozent in Teilzeit und 18 Prozent sind überhaupt nicht (mehr) beschäftigt. Demnach begrenzen im Durchschnitt 25 Prozent der Erwerbstätigen ihre Arbeitsstunden oder hören ganz auf. Die Schwierigkeiten werden laut ExpertInnen zukünftig noch steigen, auch weil die häusliche Pflege mit den beruflichen oder anderen Tätigkeiten nicht in Einklang zu bringen ist.
Quelle: welt.de