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Der Industrieverband Spectaris befürchtet eine Verringerung der Erträge in der Medizintechnik-Branche, obwohl die Umsätze auch 2023 weiter gestiegen sind. Das Statistische Bundesamt hat herausgefunden, dass 40,4 Milliarden Euro im letzten Jahr umgesetzt wurde; das sind im Durchschnitt 5,1 Prozent mehr als noch 2022.  

Im Inland ist der Umsatz jedoch nur mit einem Plus von drei Prozent zu verbuchen. Gute Geschäfte macht die Medizintechnik-Industrie hingegen hauptsächlich im Ausland mit einem Umsatz über zwei Drittel des Gesamtumsatzes im Jahr 2023. Demnach wurden 27,4 Milliarden Euro erwirtschaftet: Weil das Export-Geschäft vor allem mit EU-Ländern herausragend (+10 Prozent) läuft, haben Medizintechnik-Unternehmen ein Umsatzplus von sechs Prozent im Ausland erwirtschaftet. Die USA sind danach mittlerweile das wichtigste Export-Land mit einem Plus von vier Prozent des Umsatzes des Vorjahres.  

Branchenkenner kritisieren vor allem große Herausforderungen und erschwerte Rahmenbedingungen für die Zukunft, denn deutsche Kliniken befinden sich zum Teil mehr und mehr in Schieflage und sind damit als Abnehmer der Medizintechnik-Produkte zurückgefallen. Hohe Kosten belasten zudem die herstellenden Unternehmen, die auch mit administrativen Hürden, wie der europäischen Medizinprodukteverordnung, zu kämpfen haben.  

Des weiteren sind pauschale Beschränkungen für bestimmte Werkstoffe in Planung, sodass eventuell Produkte vom Markt verschwinden könnten. Es handelt sich dabei um per- und polyfluorierte Alkylverbindungen, sogenannte PFAS, die gesundheitsschädlich sein sollen. ExpertInnen fordern eine Stärkung des Gesundheitsstandortes Deutschland, damit die Medizintechnik-Branche nicht weiter mit Problemen zu kämpfen hat.  

Quelle: MTD