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Aus einem Gutachten des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) geht hervor, dass steigende Absolventenzahlen im medizinischen und pflegerischen Bereich des deutschen Gesundheitswesens den Fachkräftemangel bis 2035 nicht beheben werden. Trotz steigender einstelliger Prozentzahlen von ärztlichem und pflegerischem Personal sowie 20-prozentiger Steigungsrate bei Kinderpflegekräften ist der Zuwachs in den Jahren zwischen 2025 bis 2030 geringer als früher. Erst 2023 stellt sich demnach Besserung ein, erklären DKI-Expertinnen, die im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) analysiert haben: Danach sind viele AbsolventInnen in Teilzeit statt in Vollzeit beschäftigt und Personal ist trotz des steigenden Bedarfs nicht vorhanden, weil es mehr Berufsausstiege als Einstiege gibt. Einwanderungen aus fremden Ländern werden auch weniger registriert, weil viele Länder einen steigenden Eigenbedarf haben. Um den Fachkräftemangel zu beseitigen, sind laut DKI-Studie weitreichende Digitalisierungsmaßnahmen notwendig sowie mehr Flexibilität beim Personal. Auch sollten PatientInnen des medizinischen und pflegerischen Bereiches verstärkt ambulant statt stationär behandelt werden. Zudem sind laut Gutachten Maßnahmen zur Entbürokratisierung von administrativen Aufgaben sinnvoll, um Personal einzusparen.  

Fazit: Sollte sich bis zum Jahr 2035 kein Fachkräfte-Mangel und -Abbau abzeichnen, wird der demografische Wandel der Gesellschaft – trotz aller Bemühungen um Fachkräfte – zu Problemen in der Gesundheitsversorgung führen. Deshalb raten Fachleute schon heute, die Attraktivität von medizinischen und pflegerischen Berufen zu erhöhen und Berufsausstiege weitestgehend zu vermeiden.  

Quelle: aertzeblatt.de