Ein großer Schritt Richtung Digitalisierung im Gesundheitswesen: Sieben Krankenkassen starten ein Pilotprojekt, das die Verordnung von Hilfsmitteln digitalisiert. Die AOK Bayern, Barmer, BIG direkt gesund, DAK-Gesundheit, Hanseatische Krankenkasse, IKK classic und Techniker Krankenkasse bieten insgesamt 34 Millionen Versicherten die Möglichkeit, ihre Hilfsmittel-Verordnungen ab sofort komplett digital zu erhalten – ganze drei Jahre vor der gesetzlich vorgesehenen Einführung. Wie funktioniert das neue Verfahren? Nach der Verschreibung durch die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt wird die Verordnung direkt auf das Smartphone des Versicherten gesendet. Voraussetzung ist die App der jeweiligen Krankenkasse, über die die elektronische Verordnung empfangen und an Sanitätshäuser oder andere Anbieter digital weitergeleitet werden kann. Die teilnehmenden Versorgungspartner der Kassen gewährleisten, dass sich an der Beratung, Anpassung und Ausgabe der Hilfsmittel vor Ort nichts ändert.
Im August und September fanden bereits Tests statt, die erfolgreich verliefen. »Nach den erfolgreichen Tests starten wir nun Schritt für Schritt mit der bundesweiten Umsetzung«, erklärt Thomas Bodmer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit. Laut den Kassen werden jedes Jahr über 35 Millionen Papier-Verordnungen für orthopädische und Reha-Hilfsmittel ausgestellt – ein enormes Potenzial für eine papierlose Zukunft und einen effizienteren Ablauf für alle Beteiligten.
Für Versicherte bedeutet die E-Verordnung mehr Flexibilität und eine vereinfachte Abwicklung – und sie markiert einen weiteren Schritt in die Zukunft eines digitalisierten Gesundheitssystems. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich das Pilotprojekt entwickelt und wie schnell andere Kassen nachziehen werden, um den Weg in eine komplett digitale Hilfsmittel-Versorgung zu ebnen.
Quelle: pharmazeutische-zeitung.de