Aus einem Positionspapier der Techniker Krankenkasse (TK) zum Thema Digitalisierung in der ambulanten und stationären Pflege geht hervor, dass Deutschland dringend digitale Tools benötigt, um die Herausforderungen in der Zukunft zu meistern. Die TK hat deshalb bereits in Hessen Vorschläge für die dortige Landesregierung gemacht, damit bei älteren Menschen Eigenständigkeit und Selbstbestimmtheit gefördert werden kann und Pflegebedürftigkeit möglichst lange hinausgezögert wird. Dabei gibt die „Denkfabrik Pflege“ der Landesregierung Hessen zusammen mit dem landeseigenen Kompetenzzentrum für Telemedizin und eHealth, kurz KTE, den Ton an. Die „Denkfabrik Pflege“ gewährleistet digitale Versorgungslösungen für die Pflege, mit der Perspektive auf die praktische Ausführung. Die Denkfabrik ermittelt auch das Bedürfnispotenzial und den Wunsch nach digitalen Hilfsmitteln, um den Alltag älterer Menschen zu bewältigen, Einsamkeit abzubauen und in Bewegung zu bleiben. Eine Marktanalyse des KTE könnte demnach die Bedürfnisse und passenden digitalen Tools ermitteln. Digitale Tools entlasten nicht nur Pflegepersonal, sondern im häuslichen Umfeld auch pflegende Angehörige. Eine Trendstudie Pflege 2024 zeigt, dass 70 Prozent aller Betroffenen den Einzug dieser Tools wünschen. Für Pflegekräfte minimiert sich administrativer Dokumentationsaufwand durch Spracherkennung und automatisierter Pflegedokumentation. Bei Stürzen und Dehydrierung von SeniorInnen greift beispielsweise sensorgesteuerte Technik. In der stationären Pflege benötigt man allerdings Internet, das gigabitfähig ist, auch Investitionen der Landesregierung für die technischen Voraussetzungen sowie für Fortbildungsmaßnahmen im Digitalisierungsprozess. In der häuslichen Pflege bewahren digitale Errungenschaften auch vor Stürzen und Austrocknungserscheinungen (Dehydrierung). KI-Assistenz unterstützt bei Lebensmittelbestellungen und Arztterminbuchungen. Die Digitalkompetenz von Älteren gilt es deshalb zu stärken. Mit Lotsen (Projekt „Digital im Alter – Di@Lotsen“ können Kontakte geknüpft, Bankgeschäfte digital erledigt und Videosprechstunden vereinbart werden. Auch Digitale Pflegeanwendungen (DiPA) würden helfen, um ländliche Regionen und mobil eingeschränkte Personen besser versorgen zu können. Eine große Hürde im Alter ist zudem die Barrierefreiheit. Seniorengerechte Wohnungen ließen sich leichter über Plattformen finden (Tauschbörse). Zum 1. Juni 2025 stehen Pflegeheime vor der nächsten Herausforderung. Dann kommt die verpflichtende Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI).
Quelle: e-health-com.de