Damit Menschen mit Behinderungen und Verständnisschwierigkeiten im deutschen Gesundheitssystem nicht benachteiligt werden, plant Karl Lauterbach noch in dieser Legislaturperiode einen Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen. Druck bekam das Bundesgesundheitsministerium (BMG) aus den Reihen von Betroffenenverbänden und Interessenvertretungen, die sich ein Papier mit konkreten Maßnahmen zum Abbau von Barrieren und Benachteiligungen im Gesundheitswesen dringend gewünscht haben. Diesem Druck ist Lauterbbach nun nachgekommen. Er will den längst notwendigen und überfälligen Zugang zu Gesundheitsleistungen für Betroffene mit Behinderungen einfacher machen. Dafür hat er einen Aktionsplan ins Leben gerufen, den viele Akteure anhand von 3.000 Verschlägen in sieben Fachgesprächen ausgearbeitet haben. Darunter waren auch Jürgen Dusel als Beauftragter der Bundesregierung, der sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzt, und Verena Bentele, Sprecherin des Deutschen Behindertenrates (DBR) im BMG. Beide wünschen, dass verpflichtende Maßnahmen schnell und kurzfristig umgesetzt werden, obwohl viele davon nur mittel- bis langfristig umsetzbar sein werden. Es müsse aber einen konkreten Zeitplan für die Umsetzung geben. Über den Weg der Rechtsverordnung könnten folgende Maßnahmen mit hoher Dringlichkeitsstufe als Erstes umgesetzt werden:
- Eine überarbeitete Hilfsmittelversorgung für Kinder mit schweren beziehungsweise schwersten Behinderungen soll Familien entlasten und die Lebensqualität Betroffener erhöhen.
- Vor allem die ambulante Intensivpflege wartet auf Handlungsbedarf, weil es viele Lücken im Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetz gibt.
- Dauerbrenner ist die Barrierefreiheit, die es zu stärken gilt, damit Behinderte von Zugänglichkeit (Beispiel Arztpraxen) profitieren, denn jeder Mensch hat das Recht auf freie Arztwahl.
Quelle: aerzteblatt.de