Die Techniker Krankenkasse (TK) warnt in einem Positionspapier „Finanzierung – Sichere Finanzen für stabile Beiträge“ vor weiter steigenden GKV-Beiträgen, wenn die Politik nicht rechtzeitig interveniert. Höheren Ausgaben statt Einnahmen sorgen für jährlich wachsende Defizite und für Unmut sowie Sorgen unter den Versicherten, das ergab eine Forsa-Umfrage im Auftrag der gesetzlichen Krankenkasse. Die Krankenkassenbeiträge inklusive durchschnittlichem Zusatzbeitrag liegen bei durchschnittlich 17,10 Prozent und sind damit so hoch wie nie. Auch überschreiten die Sozialversicherungsbeiträge schon längst die 40-Prozent-Grenze des Bruttolohns. Weitere Steigerungen sind nicht ausgeschlossen, wenn die Politik nicht gegensteuert, denn seit Januar 2025 ist der Zusatzbeitrag um durchschnittlich 0,8 Prozentpunkte gestiegen. Überdies verzeichnet seitdem auch die Pflegeversicherung einen Anstieg um 0,2 Prozentpunkte. Ein schnelles Wachstum der medizinischen Versorgungskosten ist laut TK-Expertise nicht nur auf den demografischen Wandel und den medizinischen Fortschritt zurückzuführen, sondern basiert auch auf Gesetzesänderungen der vorherigen Bundesregierung, deshalb fordert die TK ein Sofortprogramm für die GKV zur finanziellen Entlastung Versicherter und Arbeitgeber. Sparen ließe sich demnach bei Arzneimitteln und in der Heil- und Hilfsmittelversorgung. Deutschland gibt für die Gesundheitsversorgung einfach zu viel Geld aus, deshalb seien Strukturveränderungen des Systems ein wirksamer Hebel, um die Versorgung effizient und langfristig wirtschaftlich zu gestalten. Die TK-Expertise hat zudem ergeben, dass im Jahr 2024 allein für die GKV-Gesetzgebung 12,8 Milliarden Euro investiert wurden, um die Folgen, die seit 2016 entstanden sind, auszugleichen. ExpertInnen fordern auch, dass Steuergelder herangezogen werden müssen, damit Beitragszahlende entlastet würden. Die EmpfängerInnen von Bürgergeld stellen danach aber das größte Problem dar, weil die GKV vom Staat bislang nur ein Drittel aller Kosten erstattet bekommt. Fachleute haben ausgerechnet, dass die gesetzliche Krankenversicherung durch die Versorgung von Bürgergeld-BezieherInnen jährlich 9,2 Milliarden Euro Verlust macht. Außerdem seien Rücklagen von Beitragszahlenden nicht vor staatlichen Zugriffen geschützt, deshalb fordert die TK einen besseren Schutz, damit die Rücklagen nicht aus höheren Zusatzbeiträgen finanziert werden müssten.
Quelle: tk.de