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Doris Pfeffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, hat erst kürzlich in einem Interview mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerkes Deutschland, kurz RND, dringende Strukturreformen in der Gesundheitspolitik gefordert, damit die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nicht noch defizitärer werden. Pfeiffer erklärte demnach, dass es dringend Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen der GKV bedarf, weil der Anstieg der Ausgaben, auch für qualitativ nicht so hochwertige Leistungen, zu hoch ist. 2024 hat die GKV ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro erwirtschaftet, das 700 Millionen Euro über dem erwarteten Betrag lag. Obwohl die Krankenkassen-Beiträge infolge stark erhöhter Zusatzbeiträge auf durchschnittlich 17,5 Prozent gestiegen sind, reichen die Maßnahmen nicht auf. Die Vorstandsvorsitzende fordert deshalb vor den Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und SPD, dass schnelles Handeln dringend angezeigt ist, damit die Beitragsspirale – mit deutlichen Steigerungen – nicht noch weiter ausufert. Sie fordert einen deutlichen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik mit Maßnahmen eines sogenannten Moratoriums. Das bedeutet, dass nur so viel ausgegeben werden kann, wie Beitragssummen reinkommen. Im Klartext: Doris Pfeiffer ist für eine Deckelung von Ausgaben in der GKV, und zwar so lange, bis ein Gleichgewicht bei den Ein- und Ausgaben wiederhergestellt ist. Im Gesundheitssektor funktioniert dies nur, wenn es nachhaltige Reformen gibt, ist sich Pfeiffer sicher. Die Expertin hofft auf schnelle Sondierungsgespräche zwischen den Parteien und auf zügiges Eingreifen.  

Quelle: aerzteblatt.de