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Viele ExpertInnen der ambulanten Versorgung in Deutschland diskutieren derzeit Strafgebühren oder Ausfallhonorare für nicht wahrgenommene Arzttermine, die im Vorfeld gebucht wurden, aber nicht eingehalten wurden. Einig werden konnten sich aber bislang der GKV-Spitzenverband, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), das Bundesgesundheitsministerium und die Ärztegewerkschaft Marburger Bund und andere Vertretungen nicht. Ausfallhonorare zwischen zehn und 20 Euro, bis hin zu 100 Euro für nicht wahrgenommene Arzttermine stehen zur Diskussion. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erklärte dazu, dass nicht das Nichtwahrnehmen von Terminen das eigentliche Problem darstellt, sondern zu wenig oder zu späte Termine. Deshalb fordern er wie auch andere Fachleute eine Termingarantie für PatientInnen der GKV. Eine schnellere Terminvergabe und eine zielgerichtete und flächendeckende Versorgung, die gut funktioniert, muss das Ziel des deutschen Gesundheitssystems in Bezug auf das Praxismanagement sein: Der GKV-Spitzenverband fordert konkrete Lösungen zur Steuerung von PatientInnen. Deshalb greifen die Ärztegewerkschaft Marburger Bund sowie Union und SPD in Koalitionsverhandlungen die Diskussion um das Primärarztsystem wieder auf, mit dem unnötige Arztkontakte zu vermeiden wären. Mehr Zeit bliebe dann für die Behandlung von „echten“ PatientInnen. Die hausärztliche Praxis soll demnach die erste Anlaufstelle sein, damit Fachärztinnen und Fachärzte nur PatientInnen zugewiesen bekommen, die die fachärztliche Versorgung benötigen würden.  

Quelle: aerzteblatt.de