Eine Initiative „VersorgungsWert“ des Netzwerkes Rehakind e.V. kommt nach Kosten-Nutzen-Analyse mit Hilfe wissenschaftlich fundierten Argumentationshilfen zum Schluss, dass junge Menschen mit oder ohne Behinderungen und mit Hilfsmittel-Bedarf eine frühe und individuelle Versorgung benötigen, wenn dies medizinisch und therapeutisch notwendig ist, aber auch gesellschaftlich und wirtschaftlich sinnvoll. Die Studienergebnisse dieser Analyse werden wohl über die Rehakind-Studienplattform veröffentlicht. Dabei werden Daten von internationalen Studien ausgewertet, die klinische Ergebnisse berücksichtigen, aber auch familiär bedingte Auswirkungen, wie finanzielle Belastungen und eine Verminderung von Erwerbstätigkeiten; des Weiteren alle Kosten, die mit der Erkrankung oder Behinderung verknüpft sind, sowie entgangene Bildungs- und Erwerbschancen. Ziel ist es, bedarfsgerechte, individuelle Versorgungssituationen zu gewährleisten, damit die betroffenen Familien von einer frühen und personalisierten Hilfsmittelversorgung profitieren und nicht nur durch falsche Sparmaßnahmen, Bürokratie und gewinnorientiertes Handeln in eine unangepasste Versorgung geraten. Die untersuchten Hilfsmittel, wie Rollstühle, Kommunikations- und Hörhilfen, Prothesen, Wohnraumanpassungen, Steuerhilfen und digitale Hilfsmittel, sollen die Mobilität der Betroffenen wiederherstellen, aber auch die Kommunikation sicherstellen, damit Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich ist. Gleichzeitig sollen Entscheidungsträger, wie Krankenkassen und PolitikerInnen, wachgerüttelt werden, damit Genehmigungsprozesse beschleunigt werden können, was gleichzeitig zu Kostensenkungen führt. Stichworte wie Patientenzentrierung, Prävention und eine bedarfsgerechte Versorgung von jungen Menschen mit Hilfsmittel-Bedarf müssen im Vordergrund stehen, erklärt Christiana Hennemann von Rehakind, die auch den Satz geprägt hat: „Wir müssen lernen, in Lebenszyklen zu denken.“
Quelle: gesundheitsprofi.de