Anfang November hat der Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes (GKV-SV), Oliver Blatt, gegenüber der Redaktion der Neuen Osnabrücker Zeitung, kurz NOZ, weitere Sparmaßnahmen von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken gefordert, die bislang nur ein „kleines Sparpaket“ auf den Weg gebracht hat, das bereits das Kabinett passiert hat.
Das „kleine Sparpaket“ hat nur ein Volumen von zwei Milliarden Euro und soll hauptsächlich Krankenhäuser und Klinken in den Fokus nehmen, die bei Einsparungen von 1,8 Milliarden Euro vor einer drohenden Insolvenz-Welle warnen.
Die Krankenkassen mit GKV-Chef Blatt an der Spitze wollen aber weitere Sparmaßnahmen durchsetzen und vor allem die Ärzteschaft und die Pharmaindustrie zur Rechenschaft ziehen, damit Versicherte mit steigenden Zusatzbeiträgen auf über drei Prozent nicht noch weiter belastet werden.
Die wirtschaftliche Situation ist so angespannt, dass Blatt stabile Beiträge und sinkende Ausgaben erwarten muss, sonst droht eine Eskalation im Gesundheitssystem:
Er fordert deswegen nicht nur bei Kliniken zu sparen, sondern auch Bei ÄrztInnen mit Sparmaßnahmen von 400 Millionen Euro für Zuschläge bei der Terminvermittlung, die trotz Zuschüssen nicht verbessert wurde. PatientInnen müssen immer noch lange Wartezeiten hinnehmen.
Das „ambitionierte große Sparpaket“ adressiert Blatt zudem an die Hersteller von Arzneimitteln, die zu einer Erhöhung des Hersteller-Rabatts als „kurzfristige Solidarmaßnahme der Pharmaindustrie“ gezwungen werden sollen. Damit käme man auf ein Einsparungsvolumen von über einer Milliarde Euro.
Der Chef des GKV-SV kritisiert außerdem zu stark steigende Arzneimittel-Preise und fordert auch hier Kostenkontrolle.
Quelle: GKV-Spitzenverband