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Das Hamburger Unternehmen Zytoservice sucht einen neuen Investor. Grund hierfür ist der geplante Ausstieg des Finanzinvestors Capiton, der nach fünf Jahren seinen Minderheitsanteil (40 Prozent) veräußern will. Der Kaufpreis für den bundesweiten Marktführer im Bereich Sterilrezepturen wird auf einen dreistelligen Millionenbetrag geschätzt – 40 Millionen Euro soll Capiton nach Gerüchten aus der Branche 2007 für den Einstieg bezahlt haben.

Von Interesse dürfte hierbei sein, dass der Berliner Finanzinvestor Capiton neben seinem Anteilspaket eine gewichtige Rolle bei Zytoservice einnimmt. So besitzt Capiton Vetorechte etwa bei der Anstellung von Geschäftsführern, der Eröffnung und Schließung neuer Betriebsstätten, dem Kauf von Unternehmen oder dem Einstieg in neue Geschäftsfelder.

Für den Verkauf von Zytoservice von Relevanz ist zudem, dass das Vorkaufsrecht der Capiton-Anteile durch die Gesellschafter Schell und Boner nur greift, wenn innerhalb eines Monats eine Finanzierung zustande kommt. Andernfalls geht dieses Recht an Capiton über, das dann nicht nur seine eigenen Anteile, sondern auch die seiner Mitgesellschafter verkaufen kann.

Zytoservice erwirtschaftet mit der Herstellung von patientenindividuellen parenteralen Infusionslösungen (Zytostatika, Antibiotika, Ernährung) geschätzte 80 bis 90 Millionen Euro. Des Weiteren versteht sich das Unternehmen mit seinen rund 130 Mitarbeitern als onkologischer Systemdienstleister und Partner für alle klinischen Studien im onkologischen Bereich.

Kommentar: Die Konsolidierung im onkologischen Markt schreitet voran. So gab es zuletzt bereits einige Zukäufe: GHD kaufte vor einem Jahr den Leipziger Herstellerbetrieb Oncosachs, Fresenius übernahm Henke Pharma aus Aschaffenburg. Aktuell stehen die Anteile des Branchenführers Zytoservice zum Verkauf, der die Hälfte aller in Herstellerbetrieben erzeugten Sterilrezepturen produziert.

Interessenten für Zytoservice lassen sich naturgemäß unter den Finanzinvestoren finden, aber auch bei Unternehmen aus der Branche. GHD besitzt z.B. mit dem schwedisch-britischen Finanzinvestor IK Investment einen potenten Kapitalgeber.

Neben dem steigendem Wettbewerb wird die Entwicklung des onkologischen Marktes, der aufgrund enorm hoher Margen traditionell im Fokus der forschenden Pharmaindustrie steht, durch die wachsende Anzahl der Patienten beeinflusst. Hierbei tragen auch neue Behandlungstherapien zu einer verlängerten Lebenszeit und letztlich zu einer verlängerten Gabe von Medikamenten bei.

[ilink url=http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/markt/zytoservice-sucht-neuen-investor] Link zur Quelle (apotheke adhoc)[/ilink]