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Die DAK-Gesundheit, die im letzten Jahr mit einem deutlichen Mitgliederrückgang zu kämpfen hatte, hat sich 1,6 Millionen Euro von Abrechnungsbetrügern zurückgeholt. Diese waren dem Ermittlungsteam der DAK-Gesundheit durch gefälschte Rezepte, Schein-Behandlungen oder manipulierte Rechnungen aufgefallen. Im Vergleich zum Vorjahr ging die zurückgeforderte Summe wegen Abrechnungsbetrug um 100.000 Euro zurück.

Beim Abrechnungsbetrug sind nach Einschätzung der DAK Täter in allen Leistungsbereichen zu finden. Klarer Schwerpunkt bei den insgesamt 1.025 Hinweisen im vergangenen Jahr waren Heilmittel wie etwa Physiotherapie, Krankengymnastik oder Massagen (35 Prozent), gefolgt von Betrügereien bei der Pflege (22 Prozent), bei der ärztlichen Behandlung (12 Prozent) und bei Arzneimitteln (7 Prozent).

Die 1,6 Millionen Euro wurden vor allem bei Hilfsmitteln, etwa zur Rehabilitation, (375.000 Euro), Arzneimitteln (320.000 Euro) und Heilmitteln (300.000 Euro) zurückgefordert. Aus der Pflege flossen 230.000 Euro zurück, von Ärzten 130.000 Euro.

Kommentar: Das Thema Abrechnungsbetrug hat inzwischen für viele Krankenversicherer eine hohe Bedeutung. Nach Einschätzung von Volker zur Heide, Leiter der DAK-Ermittlungsgruppe, bleiben die Vorkommnisse trotz der Ermittlungserfolge und der gegenüber dem Vorjahr geringeren Abrechnungssumme ein Trendthema im deutschen Gesundheitssystem. 2011 meldeten die Krankenkassen ein Rekordhoch beim Abrechnungsbetrug. Entsprechend planen viele Kassen einen Ausbau ihrer Betrugserkennungs- und -präventionsmaßnahmen. Die meisten Krankenversicherungen setzen bereits vielfältige Maßnahmen ein, um Abrechnungsbetrug zu erkennen. Dazu zählen internen Kontrollsysteme (IKS) und der Austausch mit anderen Unternehmen sowie den Verbänden.

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/837425/abrechnungsbetrug-dak-holt-16-millionen-euro-zurueck.html“] Link zur Quelle (Ärzte Zeitung)[/ilink]