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In der Presse sind Stimmen laut geworden, nach denen die gesetzlichen Krankenkassen sog. „Ärzterankings“ veröffentlichen wollen. Offensichtlich hat der GKV-Spitzenverband seinem Verwaltungsrat ein entsprechendes Papier vorgelegt, aus welchem entsprechendes hervorgehe. Aus Sicht der Kassen fordern diese von den niedergelassenen Ärzten in Zukunft schlichtweg Qualitätsberichte, die ausgewertet und dann veröffentlicht werden sollen. Dabei sollen sie vor allem auch für den medizinischen Laien verständlich sein. Eine entsprechende Beschlussfassung durch den Verwaltungsrat als oberstes Beschlussgremium des GKV-Spitzenverbandes wird für die kommende Woche erwartet. Der GKV-Spitzenverband will sich mit dieser Beschlussfassung für mehr Transparenz der Qualitätsdaten in allen Sektoren der medizinischen Leistungen einsetzen, da diese Form der Qualitätsberichte derzeit nur von Kliniken erstellt werden.

Welche Kriterien letztlich über die Qualität der ärztlichen Behandlung entscheiden und wie sich dies für die Patienten verständlich darstellen lässt, ist noch nicht geklärt. Der Sprecher des GKV-Spitzenverbandes, Florian Lanz, weist jedoch Befürchtungen um eine mediale, reißerische Bewertung von Ärzten zurück. „Ein Ranking nach dem Motto ‚Deutschlands bester Hausarzt‘ werde es nicht geben“, äußerte er in Bezug auf die aktuellen Pressemeldungen zum neu einzuführenden Ärzte-Ranking.

Dr. Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, kritisiert die geplanten Qualitätsberichte. Das Vorhaben basiere auf den Differenzen zwischen freiberuflich niedergelassenen Ärzten, die nach dem medinzinischen Wohl der Patienten entscheiden wollen, und den Interessen der Kassen.

Kommentar: Angesichts der deutschlandweiten Kontrolle des Qualitätsniveaus in Kliniken, wir berichteten erst kürzlich vom aktuellen G-BA-Qualitätsreport 2013, ist die Forderung des GKV-Spitzenverbandes nachvollziehbar. Jedoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass es ja ohnehin schon einige bekannte und auch durchaus im Internet vielfrequentierte Bewertungsportale für Ärzte gibt,  in denen Ärzte einer subjektiven Meinungsäußerung der Patienten ausgesetzt sind. Sofern der GKV-Spitzenverband dagegen einwendet, dass sich diese Berichte auf rein objektive medizinische Kriterien beschränken werden, ist zu bedenken zu geben, dass diese für Patienten oft nicht allein entscheidend sind. Somit bleibt zu hoffen, dass der GKV-Spitzenverband zum echten Mehrwert der geplanten Berichte noch einmal Stellung nimmt und das Projekt im Falle der Umsetzung nicht zur bloßen Bürokratiefalle für die Ärzte wird.

[ilink url=“http://www.kma-online.de/nachrichten/politik/gkv-papier-arbeiten-kassen-an-eigenen-aerzterankings___id__33839___view.html“] Link zur Quelle (kma-online)[/ilink]

[ilink url=“http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/nachricht-detail/krankenkassen-kassenaerztliche-bundesvereinigung-streit-um-ranking/?L=0%3Ft%3D1&cHash=c7d23635d96679e5bad6895d3a811d64″] Link zur Quelle (apotheke-adhoc)[/ilink]