Seite wählen

Eine Auswertung des Statistikdienstleisters Iqvia zum Umsatz von Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) zeigt, dass die deutsche Bevölkerung immer mehr in diese Gruppe, der in der Apotheke erhältlichen Präparate, investiert. 2018 erreichte dieser Sektor einen Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und damit jährlich einen Zuwachs um sechs Prozent. NEM sind demnach Produkte aus Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung in Konzentratform, so die Definition. In diese Gruppe fallen Mineralstoffe und Vitamine sowie Spurenelemente, Aminosäuren (Bausteine der Eiweiße), Ballaststoffe und einiges mehr. Mehr als jede fünfte Packung (21 Prozent) wurde über den Versandhandel abgesetzt; der Umsatz des Versandhandels machte 2018 24 Prozent des kompletten Umsatzes aus. Die Anwendungsgebiete der NEM reichen von Mitteln für die Herz- und Kreislaufgesundheit bis hin zu Präparaten für die Schönheitspflege. 50 Prozent der umgesetzten NEM im Wert von 2,1 Mrd. Euro in Apotheken oder dem Versandhandel sind Vitamine und Mineralstoffe, 10 Prozent entfallen auf Herz- und Kreislaufmittel und Tonika/Geriatrika/Immunstimulantien sowie Präparate für Muskeln und Gelenke, gefolgt von Mitteln für die Blase und Fortpflanzungsorgane (8 Prozent) und 7 Prozent sind probiotische Produkte für den Verdauungstrakt, die in den letzten fünf Jahren durchschnittlich um 15 Prozent pro Jahr gewachsen sind. Die Verbraucher haben 2018 somit 152 Millionen Euro in ihre Darmgesundheit investiert, im Jahr 2014 lag der Wert bei nur 85,9 Millionen Euro, also fast nur die Hälfte des heutigen Umsatzes. Auffällig ist darüber hinaus, dass die große Gruppe der B-Vitamine als Einzelwirkstoff oder aber als Kombinationspräparate, auch mit anderen Vitaminen und Mineralstoffen, sich größter Beliebtheit erfreut. Mit 22,6 Prozent verzeichnet diese Gruppe innerhalb der NEM die höchsten Zuwächse gegenüber 2017. Aber auch Anti-Aging-Präparate sind 2018 sehr gefragt. Mit 34,6 Millionen Euro Umsatz und 595.000 verkauften Packungen, davon über 60 Prozent über den Versandhandel, ein hohes Packungs- und Umsatzwachstum der oft hochpreisigen Produkte.  

Quelle: Ärzteblatt