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Einem aktuellen Report „Global Oncology Trends 2018“ des Beratungsunternehmens Iqvia ist zu entnehmen, dass die Krebs-Immuntherapien auch weiterhin boomen werden. Neue Krebstherapien mit immuntherapeutischen Ansätzen wirken laut des Reports des internationalen Beratungsunternehmens zielgerichteter als die älteren Produkte, was sich an einer höheren Remissionsrate und einem längeren Gesamtüberleben zeigt. Die Remissionsrate ermittelt den prozentualen Anteil von behandelten Patienten, bei denen durch eine bestimmte Tumortherapie eine teilweise oder komplette Tumorrückbildung erreicht werden kann. In den letzten fünf Jahren sind für 24 verschiedene Krebsarten 63 neue Krebsmittel zugelassen worden. Das führte allerdings auch dazu, dass die mittleren Jahrestherapiekosten onkologischer Innovationen fünf Jahre zuvor noch bei 79.000 Dollar lagen und fünf Jahre später eine Verdopplung der Therapiekosten (150.000 Dollar) zu verzeichnen war. Im Jahr 2017 sind allein schon 14 neue Krebswirkstoffe auf den Markt gekommen, von denen elf den Status des Therapiedurchbruchs der US-Zulassungsbehörde FDA erhielten. Ansonsten sind die Gesamtausgaben für Krebsmedizin moderat gewachsen. Über die Hälfte aller Mittel gegen Krebs erzielten einen Jahresumsatz von nur 90 Mio. Dollar. 35 Produkte allein schon stehen für 80 Prozent aller Gesamtausgaben, die zusammen mit den älteren Krebsmedikamenten bis zum Jahr 2022 weltweit einen Erlös von mehr als 200 Mrd. Dollar erwirtschaften können, wie das Beratungsunternehmen jetzt herausfand. Experten der Branche rechnen in den nächsten fünf Jahren mit einem durchschnittlichen Wachstum von zehn bis 13 Prozent pro Jahr. Dabei haben die US-Amerikaner, die Deutschen sowie die Briten den besten Zugang zu den Innovationen. Auch derzeit befinden sich 300 neue Moleküle mit 60 unterschiedlichen Mechanismen in den Phasen l und ll der klinischen Tests; in Phase lll oder im Zulassungsverfahren befinden sich nur noch zwölf Krebs-Wirkstoffe mit vier verschiedenen immuntherapeutischen Ansätzen. Außerdem sind 700 Krebs-Kandidaten in der späten Phase der klinischen Entwicklung, an denen auch der Erfolg der Innovationen festgemacht wird.

Quelle: Ärztezeitung