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Eine aktuelle Vereinbarung im Medizintechnikbereich haben die Unternehmen Alcon, als Augenheildivision des Basler Konzerns Novartis, und Googles Forschungsabteilung (X) getroffen. Im konkreten Fall geht es um die von Google entwickelte Smartlens, welche die Blutzuckerspiegel durch die Tränenflüssigkeit messen soll und somit Diabetikern Stiche in den Finger ersparen kann. Alcon hat sich nun gemeinsam mit Google (X) darauf geeinigt das Projekt voranzutreiben und zu vermarkten.

Bei dem Projekt stehen Linsen im Fokus, die mit nichtinvasiven Sensoren, Mikrochips und anderen miniaturisierten Elektronikbauteilen ausgerüstet sind und erlauben sollen, sie für medizinische Zwecke einzusetzen. Profitieren sollen zwei Patientengruppen. Zum einen will man für Diabetiker Kontaktlinsen entwickeln, die es möglich machen, den Blutzuckerspiegel in der Tränenflüssigkeit festzustellen. Für Diabetiker würde sich dies als Durchbruch für die Eigenkontrolle der Glukosewerte darstellen, da die bisher üblichen Methoden immer noch einen echten invasiven Eingriff darstellen. Aber auch Menschen mit Altersweitsichtigkeit könnten auf eine Lesebrille verzichten, wenn Ihnen in Zukunft eine Kontakt- oder Intraokular-Linse hilft, den Fokus des Auges im Nahbereich wiederherzustellen.

Insgesamt räumen die Unternehmen aber ein, dass die Entwicklungen noch am Anfang stehen. Finanzielle Details der Vereinbarung zwischen den Unternehmen stehen noch am Anfang; ebenso steht die kartellrechtliche Genehmigung noch aus. Ebenso sind noch Fragen zur Sicherheit der praktischen Anwendung offen: Wie kann sichergestellt werden, dass die gemessenen Werte bei ihrer Übermittlung nicht manipuliert werden und sich Patienten in der Folge eine falsche, lebensbedrohende Menge an Insulin spritzen? Datenschützer befürchten zudem Sicherheitslücken für die auf der Linse gesammelten Daten.

Kommentar: Das geplante Projekt von Alcon/Novartis und Google (X) erweitert den ohnehin schon bestehenden Trend zur intelligenten und unauffälligen technischen Überwachung der Körperfunktionen, welcher mit der Entwicklung der Wearable Devices begonnen hat. Da die Entwicklung der intelligenten Linse erst im Anfangsstadium steckt, werden die Verantwortlichen auch Sicherheitslücken hinsichtlich der praktischen Anwendung aufspüren und abstellen müssen.

[ilink url=“http://www.nzz.ch/wirtschaft/novartis-kooperiert-mit-google-1.18343958″] Link zur Quelle (nzz)[/ilink]

[ilink url=“http://www.derbund.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Novartis-und-Google-entwickeln-die-intelligente-Kontaktlinse/story/18280900″] Link zur Quelle (der bund)[/ilink]