Seite wählen

Im Jahr 2018 übernahm Amazon, der US-Online-Riese, das Unternehmen Pillpack, um im Gesundheitsmarkt richtig Fuß zu fassen. Um dieses auch mit Außenwirkung zu präsentieren, hat sich der Konzern, der auf Rezept vordosierte Einzel-Dosis-Packungen zu seinen Patienten direkt nach Hause verschickt, einen Schachzug überlegt, um stärker in den Apothekensektor vorzudringen. Pillpack heißt demnach nicht mehr „PillPack, an Amazon company“, sondern „PillPack by Amazon Pharmacy“. Damit wird klar, dass Amazon mit Pillpack Geschäftsmodelle zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung ausbauen will, die neben den Krankenversicherungen ein weiteres großes Standbein sind. Im Apothekenmarkt, so vermuten Insider einem Bericht des TV-Senders CNBC zufolge, geht es dabei um eine Doppelstrategie. Auf der einen Seite regelt Amazon mit der Übernahme von Pillpack den Markt der Heimversorgung durch Vorsortierung von Pillenpackungen, die Datum und Uhrzeit der Einnahme tragen, um Patienten über mehrere Tage die korrekte Einnahme zu erleichtern. Zum anderen, so vermuten Kenner der Branche, könnte die Supermarktkette Whole Foods dazu genutzt werden, eine eigene Apothekenkette aufzubauen, da die Supermarktkette erst im Jahr 2016 von Amazon übernommen wurde. Andere Wettbewerber von Amazon betreiben schon heute sogenannte In-store-Apotheken in den Ketten wie Walmart, Target und Costco. Amazon könnte somit Apotheken in der eigenen Supermarktkette Whole Foods planen, die dann als ein wichtiger Baustein die Multi-Geschäftsstrategie im Gesundheitssektor von Amazon ergänzen. 

Quelle: Deutsche Apotheker Zeitung