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In Zukunft möchte der Versandriese unter dem Namen Amazon Choice Blutzucker- und Blutdruckmessgeräte verkaufen.

Die Produkte werden allerdings von Amazon ausschließlich vertrieben. Die Herstellung übernimmt die Arcadia Group, die im vergangenen Jahr in Person von Geschäftsführer Bob Guest auf Amazon zugegangen ist, weil er gesehen hat, dass Amazon weiter in den Gesundheitsmarkt expandieren möchte. Dem US-Nachrichten Sender CNBC erklärte Guest, er habe gesehen, dass ihm Produkte für Menschen mit Diabetes und anderen chronischen Erkrankungen fehlten.

Künftig möchte man unter anderem das Angebot von Herzrythmusmessern oder auch Insulinpens erweitern. Die Nutzer könne auf der Choice-Seite über Produkte abstimmen und angeben, für welches Angebot Bedarf besteht.

Beide Unternehmen konnten sich darauf einigen, dass Arcadia die Marke Choice auf den Markt bringt und die Markenrechte behält, während die Produkte exklusiv auf Amazon vertrieben werden. Ein ähnliches Geschäft hat Arcadia schon mit Walmart abgeschlossen. Dabei werden unter der Marke ReliOn 30 verschiedene Medizintechnikprodukte angeboten, die von Arcadia hergestellt werden.

Die Marke Choice wird neben den herkömmlichen Modellen Produkte mit Bluetooth- und Erinnerungsfunktionen sowie unterstützenden mobil Apps auf den Markt bringen. Das Wichtigste sei allerdings laut Guest eine stimmgesteuerte Interpretation der Messergebnisse sowie individuelle Gesundheitsempfehlungen. Das alles ist möglich mit Alexa und soll den Patienten ein nie dagewesenes Maß an Lebensqualität ermöglichen.

Dabei bezieht sich Guest auf eine von Amazon neuerdings patentierte Software, die in Form des Sprachsteuerungsassistenten Alexa Krankheitssymptome des Nutzers anhand der Stimme erkennen kann. Daraufhin werden dem Nutzer Produkte, die mithilfe von zusätzlichen Daten gefiltert werden, vorgeschlagen. Ziel Amazons ist es zudem, dass die rund 130 Millionen von Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffenen Amerikaner ihre medizinischen Geräte in Zukunft online erwerben können. Um die neue Funktion einzuführen zu können, muss Amazon allerdings noch Anpassungen in Sachen Datenschutz angehen, denn selbst für amerikanische Verhältnisse sind die Bedenken in dem Fall noch sehr groß.

Schon seit langem wird darüber diskutiert, welche Pläne Amazon genau verfolgt, denn das sind nicht die ersten Schritte, die der Versandriese auf dem Gesundheitsmarkt tätigt. Beispielsweise wurden schon verschiedene Optionen durchgeplant und Pilotprojekte, wie die Lieferung von OTC-Medikamente, in Zusammenarbeit mit der Apothekenkette Bartell Drugs angegangen. Zudem wurde Ende Juli diesen  Jahres die Versandapotheke Pillpack übernommen, die zusätzlich über eine ausgeklügelte Software zur zeitgerechten Versandsteuerung verfügt. Das hatte zur Folge, dass andere Apothekenkonzerne wie Walgreen Boots Alliance und CVS ihrer Digitalisierung einen zusätzlichen Schub gaben. Damit nicht genug, startete man Telemedizinangebote, Kooperationen mit Alibaba und ein neues Pick-up-Projekt in Zusammenarbeit mit der Supermarktkette Kroger.

Apotheke Adhoc