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Fachleute der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) sowie andere ExpertInnen weisen anlässlich der 16. Diabetes Herbsttagung ein weiteres Mal darauf hin, dass Amputationen aufgrund eines Diabetischen Fußsyndroms (DFS) vermieden werden können, wenn die richtigen Maßnahmen getroffen würden und PatientInnen genügend Aufklärung erfahren würden, was nicht immer der Fall ist.  

2,6 Millionen Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, bekommen ein DFS, das Lebensqualität durch Unselbstständigkeit und Lebenszeit infolge höherem Sterberisiko verursacht, weil Behandlungskonzepte nicht oder nicht richtig umgesetzt werden oder Zweitmeinungen nicht frühzeitig, obwohl gesetzlich abgesichert, eingeholt werden.  

Die DDG hat dazu eine Informationskampagne unter dem Motto „Amputation – NEIN – Danke!“ ins Leben gerufen, um vor allem Betroffene und Angehörige aufzurütteln.  

Haben betroffene Diabetes-PatientInnen ein DFS, führt diese Erkrankung in noch zu vielen Fällen zu Amputationen der unteren Extremitäten, warnen ExpertInnen. Druck- und Schmerzempfinden gehen verloren, hinzu kommen oft Durchblutungsstörungen, sodass kleinste Verletzungen unbemerkt bleiben und Gewebe unwiederbringlich absterben kann, weil die Wundheilung nicht mehr funktioniert.  

Der Erfolg einer Therapie bei einem DFS ist deshalb von speziellen Einrichtungen mit multidisziplinären Behandlungsteams abhängig, die aber immer noch nicht flächendeckend vorhanden sind. Seit dem Jahr 2002 gibt es allerdings sogenannte Fußnetze – acht Stück deutschlandweit an der Zahl – die nach Qualitätsstandards und Richtlinien therapieren sowie im ständigen fachlichen Austausch mit Hilfe von Qualitätszirkeln stehen. Zudem haben Fachkräfte eine spezielle Ausbildung und arbeiten nach einheitlichen Mindeststandards. 70.000 Betroffene konnten seitdem erfolgreich behandelt werden, was die Amputationsrate von 2,8 auf 0,4 Prozent gesenkt hat. Dadurch wird auch die Krankheitslast Betroffener gesenkt sowie die Kosten für Behandlungen.  

Quelle: gesundheitsprofi.de