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Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) appellierte in einer Pressemitteilung an den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) die Vorteile von modernen Antidiabetika zu betrachten.

Am 1. Oktober wird der G-BA im Rahmen des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) über den Zusatznutzen des Bestandsmarkts der DPP-4 Inhibitoren entscheiden. Im Rahmen der nun nötigen Nutzenbewertung kam das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im Dezember 2012 zu dem Schluss, dass die neuartigen Antidiabetika nur in sehr speziellen Situationen einen geringen Zusatznutzen gegenüber der Behandlung mit Metformin plus Sulfonylharnstoff haben. Oftmals orientiert sich der G-BA bei seinen Entscheidungen an den Studien des IQWiG, ob neue Therapieformen in die Regelversorgung aufgenommen werden und somit für Krankenkassen Erstattungsfähig sind.

Die DDG sieht jedoch die Bewertung des IQWiG vom Dezember für mangelhaft an. Dabei stärken fünf weitere große internistische Fachgesellschaften der DDG den Rücken. Sie bittet somit den G-BA den Patientennutzen in den Fokus der Entscheidung zu rücken und wissenschaftliche Argumente nicht durch Überlegungen zur Kosteneinsparung im Gesundheitswesen beiseitezuschieben. Denn durch die Behandlung mit DPP-4 Inhibitoren würden Patienten sehr viel seltener Unterzuckerungen erleiden und nicht so oft an Körpergewicht zunehmen. Sie könnten außerdem viel sicherer dosiert werden und sind auch bei eingeschränkter Nierenfunktion einsetzbar. Dies würden auch durch immer mehr Studien nachgewiesen.

Kommentar: Besonders im Bereich des Diabetes mellitus ist es verständlich, dass der G-BA verstärkt auf die Kosten achtet. Denn mit der rasant steigenden Zahl von Diabeteserkrankungen steigen auch die Kosten zunehmend. Aktuell leiden 7,2 Prozent der Menschen zwischen 18 und 79 Jahren an Diabetes mellitus (4,6 Mio. Menschen). Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich damit die Zahl der Erwachsenen mit einem diagnostizierten Diabetes mellitus um 38 Prozent erhöht. Es wird geschätzt, dass bis zum Jahr 2050 der Zahl der Patienten um weitere 45 Prozent steigen wird. Dabei gehen laut RKI lediglich rund 15 Prozent des Anstiegs auf die demografische Alterung der Bevölkerung zurück.

[ilink url=“http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/presse/ddg-pressemeldungen/meldungen-detailansicht/article/weniger-unterzuckerungen-bei-stabilem-koerpergewicht-deutsche-diabetes-gesellschaft-appelliert-an-de-1.html“] Link zur Quelle (DDG)[/ilink]