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Nachdem sich viele Krankenkassen trotz der Milliardenüberschüsse in der GKV bislang gegen eine Prämienausschüttung ausgesprochen hatten, hat Gesundheitsminister Daniel Bahr angekündigt, die Kassen wenn nötig per Gesetz dazu zu zwingen. Nun kommt Kritik vom AOK-Bundesverband. Jürgen Graalmann, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbands, hat sich für eine langfristige Verwendung der Überschüsse und gegen eine Prämienausschüttung ausgesprochen.

Kommentar: Die gesetzliche Krankenversicherung verfügte im vergangenen Jahr über Reserven von rund 9,5 Milliarden Euro, wobein ein erheblicher Teil davon per Gesetz vorgehalten werden muss. Weil einige Kassen die vorgeschriebene Maximalreserve deutlich überschritten haben, hatte das Bundesversicherungsamt (BVA) von den Kassen Auskunft über die Verwendung der Gelder verlangt.

Graalmann`s Einschätzung wird von einem Großteil der Krankenkassen geteilt. Denn bisher zahlen nach Angaben von Bahr nur zehn gesetzliche Kassen Prämien, was weniger als eine Million Mitglieder betrifft. GKV-Verbandssprecher Florian Lanz betonte diesbezüglich kürzlich, dass die Ausgabensteigerungen bei Krankenhäusern und Medikamenten sowie die Mehrausgaben für niedergelassene Ärzte und Zahnärzte die Krankenversicherung künftig wieder stark belasteten. In Anbetracht dieser Tatsache und dass gleichzeitig eine Kürzung des Bundeszuschuss im Raum stehe, sei eine langfristige Sicherung der Versorgung einer kurzfristigen Prämienausschüttung vorzuziehen. 

Die Techniker Krankenkasse zieht es daher vor, zusätzliche freiwillige Leistungen in Zukunft aus den Überschüssen zu finanzieren. Die IKK gesundplus will ihrerseits Zusatzbeiträge bis mindestens 2014 vermeiden. 

[ilink url=“http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/article/814333/aok-chef-wehrt-bahrs-drohung.html“] Link zur Quelle (Ärzte Zeitung)[/ilink]