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Versicherte gesetzlicher Krankenversicherungen (GKV) nehmen die zum 1. Januar 2021 eingeführte elektronische Patientenakte (ePA) mit verhaltenem Interesse an, das ergab eine Anfrage beim AOK-Bundesverband.  

Auch zwei Monate nach dessen Start haben bei den großen Krankenkassen, wie den Allgemeinen Ortskrankenkassen, relativ wenige Versicherte die App als digitalen Dokumentenordner und freiwilliges Angebot heruntergeladen und aktiviert. Bei der AOK waren es 4.500 Aktivierungen, bei der Barmer 2.600 und bei der DAK einige Hundert. Bei den zuletzt Genannten ist aber ein ganz klarer Aufwärtstrend erkennbar. 

Versicherte der Techniker Krankenkasse (TK) setzen dagegen auf den Mehrwert der ePA, wie Transparenz und eine verbesserte Gesundheitsversorgung. Mittlerweile gibt es schon 80.000 Nutzer, die mit 78 Prozent zwischen 26 und 59 Jahre alt sind. Acht Prozent von ihnen sind unter 25 Jahre; die über 60-Jährigen nutzen den Dokumentenordner, der erst einmal nur in Berlin und Westfalen-Lippe in der Testphase ist, mit 14 Prozent.  

Trotz des schleichenden Prozesses, der laut einem Sprecher „kein Sprint, sondern ein Marathon“ sei, steht der flächendeckenden Ausweitung, mit intensiveren Informationen rund um die ePA nichts im Weg. Zum 1. Juli 2021 müssen alle Ärzte angeschlossen sein. Wenn dann nach und nach Kliniken, andere Leistungserbringer und weitere Patienten dazukommen und die ePA die nächsten Ausbauschritte mit verfeinerten Angeboten erfährt, wird der Erfolg wahrscheinlich nicht ausbleiben. Das glaubt auch der TK-Chef Jens Baas, der auf das Potenzial der Akte setzt; die zurzeit noch verstreuten Informationen könnten durch den flächendeckenden Einsatz und die Nutzerfreundlichkeit unter Beachtung des Datenschutzes gebündelt werden.  

Quelle: aerzteblatt.de