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Der Bundesverband der AOK hat seine Pläne zur Änderung einiger Positionen für die zukünftige Legislaturperiode in Berlin vorgestellt. Darin will die AOK für mehr Wettbewerb im Apothekenmarkt sorgen und deshalb Direktverträge mit Versandapotheken abschließen. Apotheken in Deutschland dürfen keine Rabatte auf rezeptpflichtige Medikamente geben, Versandapotheken aus dem europäischen Ausland seit einem Urteil des EuGH schon. Für die AOK kommt dieses Urteil gerade richtig, damit Patienten in Zukunft günstiger versorgt werden können. Auch plant die AOK, das Fremd-und Mehrbesitzverbot für Apotheker zu kippen, weil dies laut AOK-Vorstandsvorsitzendem Martin Litsch komplett überholt ist. Zudem ärgert sich die AOK seit kurzem über das Verbot der Exklusivverträge mit Apotheken. Die Impfstoff-und Zytostatika-Versorgung war nur bestimmten Apotheken vorenthalten und wurde mit dem Arzneimittel-Versorgungsstärkungsgesetz beendet. Litsch kritisiert, dass es jetzt für alle gesetzlichen Krankenversicherungen durch die Neuregelung zu deutlich höheren Ausgaben vor allem für Krebsmedikamente kommen würde. Er sprach von einer halben Milliarde Verlust. Deshalb ist die Forderung der AOK, die Zyto-Verträge wieder einzuführen. Teuer könnte es für die Apotheker ohne Verträge werden, die schon heute Zytostatika für Patienten herstellen und abrechnen, obwohl die alten Verträge noch bis September 2017 gelten. Litsch warnte diese Apotheker vor Retaxierungen.

Quelle: Pharmazeutische Zeitung