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Eine stärkere Bündelung der Krankenhausstruktur durch Spezialisierung und Zentralisierung fordern die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) sowie die Große Koalition. Künftig sollen Krankenhäuser mit mehr als 500 Betten die Regel sein und nicht mehr nur die Ausnahme, darauf verwies der Chef des AOK-Bundesverbandes Martin Litsch erst kürzlich in Berlin, weil eine Zentralisierung von Kliniken zu mehr Qualität in der Versorgung der Patienten führen würde, da größere Kliniken mit mehr Erfahrung komplexe und planbare Operationen durchführen könnten. Die AOK beruft sich hierbei auf eine Studie ihres Wissenschaftlichen Instituts, welches 2015 herausgefunden hat, dass zu viele Krankenhäuser in Deutschland Operationen vornehmen, die nicht häufig genug über das Jahr verteilt praktiziert würden. Im konkreten Fall geht es um etwa 1000 Krankenhäuser in Deutschland, die nicht genug Darmkrebs-Operationen durchführten, 25 Prozent davon sogar weniger als 17 pro Jahr. Die geringe Anzahl solcher Eingriffe ist nach Meinung der AOK für diese Krankenhäuser nicht sinnvoll, denn Spezialzentren und Kliniken mit mehr als 50 Operationen im Jahr sind spezialisierter und die  Anfahrtswege für die Patienten in der Regel unwesentlich länger. Krankenhausbetreiber und die Deutsche Krankenhausgesellschaft wehren sich gegen die Darstellung der Ortskrankenkassen, weil die Patienten durch solche Aussagen verunsichert würden und Spezialisierung und Zentralisierung längst in Gang gesetzt sind. Die gesundheitspolitische Sprecherin im Bundestag, Karin Maag, beschwichtigt und sagt, dass es auch in Zukunft notwendige kleinere Krankenhäuser immer noch geben wird.

Deutsche Gesundheitsnachrichten