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Einer der größten Versender von hauptsächlich OTC-Präparaten in Deutschland, Apo-Discounter, hat die Deutsche Internet Apotheke (DIA) von Tobias Loder übernommen. Damit wird Apo-Discounter, die Leipziger Versandapotheke, die dem Apotheker-Ehepaar Fritsch gehört, zum ernsthaften Konkurrenten für Doc Morris und die Shop-Apotheke. Tobias Loder, dem die Kristall-Apotheke im Hürth-Park in Erftstadt bei Köln gehört, hatte mit DIA bei der Übergabe einen Jahresumsatz von 32 Millionen Euro erwirtschaftet. Auch gab es Partnerschaften mit Rossmann und der TUI. 120 Beschäftigte versorgten vor der Übernahme durch Apo-Discounter mehr als eine Million Kunden mit dem Versand von Arzneimitteln. Loder hatte noch viel in das Unternehmen im Bereich Werbung und Logistik investiert, bevor es von Apo-Discounter geschluckt wurde. Kirsten und Helmut Fritsch wollten Apo-Discounter schon verkaufen, haben sich dann aber anders orientiert und auf Expansion gesetzt. Auch der Konkurrent und Versender Medipolis aus Jena wurde im Frühjahr 2017 übernommen. Zu Apo-Discounter gehört auch die Apotheke im Paunsdorf-Center in Leipzig. Das Logistikzentrum des Versenders wurde allerdings 2007, nachdem man 2004 mit 50 Aufträgen pro Tag angefangen hat, ausgelagert. Heute werden bei einem geschätzten Umsatz von 100 Mio. Euro etwa 6000 bis 8000 Pakete am Tag versendet; die hochmoderne Anlage schafft allerdings die doppelte Kapazität, sodass Zukäufe logistisch kein Problem sind. Branchenkenner vermuteten lange Zeit Finanzpartner wie die Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland) an der Seite des Apotheker-Ehepaares. Auch andere Finanzierungspartner waren in die Versandapotheken-Sparte eingestiegen, unter anderem 2014 Dr. Gerhard Köhler, ein Banker und Großaktionär beim Fotoanbieter Orwo. Aber auch Geldgeber aus Tschechien und Florida wurden schon vermutet.

Quelle: Apotheke adhoc