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Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (Apobank) steht vor Strukturveränderungen, weil der Gesundheitsmarkt im Wandel ist, teilt der Vorstandschef der Apobank, Ulrich Sommer, mit. Demnach strebt die Apobank ein neues Geschäftsmodell an. Um die Bank zu modernisieren und effizienter zu machen, werden in 80 Apobank-Filialen die Bargeldschalter aufgelöst; stattdessen werden moderne Geld-Automaten den Kassenschalter, der die Bank sehr viel Geld kostet, ersetzen. Die 200 davon betroffenen Mitarbeiter werden in anderen Bereichen eingesetzt, wo sie in höher qualifizierten Bereichen arbeiten werden. Die Apobank bietet zudem auch andere Dienstleistungsangebote wie „Münzgeld-Paketversand“ an. Im Bereich des Firmen-, Service- und Beratungsgeschäfts gibt es auch Veränderungen. In früheren Zeiten hat die Apobank ihr Geld mit Gründungen klassischer Einzelpraxen verdient; heutzutage sind die medizinischen Versorgungszentren (MVZ) im Fokus meist weiblicher Hochschulabsolventen, von denen 70 Prozent Frauen sind und als Ärzte oder Ärztinnen lieber in komplexeren Strukturen arbeiten. Diese Versorgungszentren haben andere Bedürfnisse als ein niedergelassener Arzt in seiner Praxis. Auch in diesem Bereich steht die Apobank vor einem Umbruch. Die Apobank reagiert laut Ulrich Sommer auf den schrumpfenden Markt der Praxisneugründungen mit der Vorstellung, Apobank-Praxen zu gründen. In diesen sogenannten „Franchise-Praxen“ würde ein Arzt arbeiten, der kein Risiko eingeht, weil die Apobank die Infrastruktur stellt und Kapital zur Verfügung stellt. Der zunächst im Angestelltenverhältnis tätige Arzt kann einige Jahre ohne grössere Investitionen tätig sein, bevor er die Praxis übernimmt. Das Existenzgründergeschäft der Apobank würde auf diese Weise weiterhin erhalten bleiben. Die Apobank hat ein ähnliches Konzept mit medizinischen Versorgungszentren schon einmal verfolgt, ist jedoch an der Umsetzung des MVZ-Projektes „Patiodoc“ gescheitert, auch weil die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bundesärztekammer, die auch in das Projekt involviert waren, ausgestiegen sind.

Quelle:  Apotheke-Adhoc