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In einer Studie der Apobank wurden Daten von Apothekengründungen und- übernahmen erst kürzlich ausgewertet und die Ergebnisse veröffentlicht. Demnach gab es im Jahr 2018 330 Gründungen und Übernahmen, die durch die Apobank begleitet wurden. Der Trend geht dabei ganz klar zu Übernahmen; nur drei Prozent der Apotheker oder Investoren gründete eine Einzel- oder Hauptapotheke neu; fünf Prozent gründeten eine Filiale neu. 55 Prozent übernahmen jedoch eine bestehende Apotheke; 26 Prozent aller Apothekeninhaber oder Investoren eine Filiale einer bestehenden Apotheke. Die Durchschnittskaufpreise stiegen 2018 ebenfalls und erhöhten sich um 73.000 Euro auf 458.000 Euro. Neugründungen kosteten demnach 440.000 Euro. Tendenziell werden von den Existenzgründern, die auch immer jünger werden, hohe teils sogar siebenstellige Kaufpreise bezahlt. Kleine Apotheken mussten schließen oder aber für sie wurde nur ein kleiner, vielleicht auch nur symbolischer Preis gezahlt. Übernahmen im Wert unter 150.000 Euro sanken von 32 Prozent im Jahr 2017 auf 23 Prozent im Jahr 2018, dagegen erzielten 25 Prozent der Apotheken Übernahme-Preise von über 600.000 Euro. Im Jahr 2017 waren dies nur 20 Prozent der verkauften Apotheken. Die Statistik der Apobank ist letztlich durch große und teure sowie werthaltige Apotheken geprägt, während die Kleinen immer schlechter zu verkaufen sind. Der Trend bei Apothekenübernahmen geht auch in Richtung Verbünde, meistens Zweierverbünde, und OHGs. 20 Prozent der Apotheken werden im Verbund verkauft. Hier wurden Kaufpreise von 1,32 Millionen Euro im Jahr 2018 erzielt (2017: 1,22 Millionen Euro). Gemeinsame beziehungsweise geteilte Selbstständigkeit als Offene Handelsgesellschaft (OHG) bevorzugten 2018 acht Prozent der Apotheken-Existenzgründer, weil junge Apotheker laut Analyse mehr Spielraum für ihre Lebensentwürfe (Work-Life-Balance) benötigen. Apothekengründer werden demnach auch immer jünger. Lag 2017 das Gründungsalter noch bei etwa 38,3 Jahre, ist es ein Jahr später schon um zwei Jahre nach vorne gerückt. 73 Prozent aller Existenzgründer sind unter 40 Jahre und in den meisten Fällen keine langjährigen Mitarbeiter der übernommenen Apotheke. 

Deutsche-Apotheker-Zeitung.de