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Im Gesundheitswesen gibt es nicht wenige Begriffe, mit denen die Auswirkungen von Veränderungen dramatisiert werden, ohne das sie wirklich in der Realität eintreffen: „Apothekensterben“ ist einer davon. Es gibt wenig, was so beständig ist wie die Zahl der deutschen Offizinapotheken in den letzten Jahren. In Hessen hat sich beispielsweise die Zahl der Apothekenbetriebsstätten von 2007 bis Ende 2010 nur um 20 auf 1.614 verrringert, d.h um 0,4 Prozent im Jahr.

Allerdings hat das zum 1. Januar in Kraft getretene Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG)  für die Apotheken gravierende Folgen. Neben einem höheren Apothekenabschlag von  2,05 Euro an die Krankenkassen, versuchen die pharmazeutischen Großhändler, die Einsparungen in gleicher Höhe zahlen müssen, diese über schlechtere Konditionen für die Apotheken wieder hereinzubekommen.

Laut des Apothekerverbandes Hessen, haben im ersten Drittel diesen Jahres so viele Apotheken ihren Betrieb eingestellt, wie in den drei Jahren zuvor. Hochgerechnet auf das Jahr 2011 ist mit einer Zahl von 60 (3,7 Prozent)  Schließungen zu rechnen.

Auch wenn diese Zahl noch nicht den Begriff  „Apothekensterben“ rechtfertigt, wird die Zahl der Apotheken doch etwas stärker sinken. Dies sollte in allen Konzepten für diesen Vertriebskanal berücksichtigt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/arzneimittelpolitik/article/655170/abwaertstrend-hessens-apotheken.html