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Die Techniker Krankenkasse (TK) hat in einer eigenen Stellungnahme den Gesetzesentwurf von Jens Spahn (CDU) zum Apothekenstärkungsgesetz in einzelnen wichtigen Punkten kritisiert. Der GKV-Spitzenverband dagegen sieht Spahns vorgelegten Gesetzesentwurf nicht als richtungsweisend an. Die TK fordert leistungsfähige Apothekenstrukturen und faire wettbewerbliche Rahmenbedingungen. Dazu gehört nach Meinung der größten deutschen gesetzlichen Krankenkasse das Rx-Boni-Verbot, welches zu Wettbewerbsverzerrungen führt. Auch sollte das BMG die Preisgleichheit bei Arzneimitteln wiederherstellen und die Arzneimittel-Preisverordnung ins Sozialgesetzbuch aufnehmen. Außerdem müssen Einzelverträge zwischen Krankenkassen und Apotheken möglich sein, wie zum Beispiel in Bezug auf sinnvolle pharmazeutische Dienstleistungen. Dazu gehört ein ArzneimittelCoach zur Erhaltung der Einnahmetreue, ein e-Medikationsplan und die e-Gesundheitsakte im Rahmen einer guten und innovativen Gesundheitsversorgung der TK. Der Heilberuf der Apotheke soll dadurch gestärkt werden. Kritik übt die gesetzliche Krankenkasse am 150 Millionen teuren Strukturfonds für neue pharmazeutische Dienstleistungen der Regierung, die es zu überdenken gilt. Stattdessen fordert die gesetzliche Krankenkasse individuelle kassenbezogene Projekte zu berücksichtigen. Der GKV-Spitzenverband als Kassen-Dachverband geht sogar weiter. Er lehnt Spahns Gesetzesentwurf ab, weil er in die falsche Richtung führt. Der Rx-Versandhandel ist dem Spitzenverband kein Dorn im Auge; die Tk äußert sich allerdings nicht zu diesem Thema. Auch hält der Dachverband ein Rx-Verbot mit Vertragsstrafen und zeitlich befristeten Ausschlüssen der Versandhändler für nicht zielführend, weil all das Auflehnen gegen Verbote des EuGH in den Augen des GKV-Spitzenverbandes ins Nichts führen. Auch der AOK-Bundesverband als dienstleistungsorientierter Interessenvertreter der AOK-Gemeinschaft hatte sich zuletzt anders als die TK für den Erhalt der Rx-Boni ausgesprochen. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de