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Aus einer Umfrage von aposcope, einer Online-Marktforschung im Apotheken- und Pharmamarkt, geht hervor, dass sich viele Apotheker vor der Einführung des eRezeptes fürchten, weil der Versandhandel erheblich gestärkt werden könnte. Eine Umfrage vom 16. Dezember 2019 mit insgesamt 315 Apotheken-Inhabern, angestellten Apothekern und Pharmazeutisch-Technischen-Assistenten (PTA) brachte dieses Ergebnis hervor. Doch ans Aufgeben denken Apotheker dabei keineswegs. Um sich nicht geschlagen geben zu müssen, wollen sehr viele von ihnen vor allem in die Digitalisierung und in den Ausbau des Botendienstes, der vom Gesetzgeber rechtlich als Ausnahme zur Regelleistung erklärt wurde, investieren. 78 Prozent aller Apotheker erwarten eine massive Stärkung des Versandhandels, während die Inhaber der Apotheken mit 87 Prozent sehr pessimistisch auf das Jahr 2020 schauen. Wurden früher andere Schwerpunkte gesetzt wie Investitionen in Personal und Einrichtung beispielsweise, so dominieren heutzutage andere Themen wie die Digitalisierung, in die die Apotheker derzeit und in Zukunft Geld investieren möchten, aber dennoch weiterhin auch ins Personal (35 Prozent). Apotheker vor Ort sehen einen klaren Vorteil ihres Geschäftes und das ist ihr Standortvorteil, den sie auch in Zukunft nutzen möchten, um trotz Einführung des eRezeptes konkurrenzfähig zu bleiben. Darum möchten auch 52 Prozent der Inhaber den Botendienst der Apotheken vor Ort in diesem Jahr stärken. Des Weiteren denken 70 Prozent aller Inhaber darüber nach, sich einem Plattformkonzept anzuschließen, 20 Prozent sind hiervon allerdings überhaupt nicht überzeugt. Inhaber sind allerdings dem Themenfeld aufgeschlossener als ihr angestelltes Team. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will nach einer Stellungnahme der EU-Kommission zum geplanten Boni-Verbot mit dem Gesetz zur Stärkung der Vor-Ort-Apotheken den Apothekern unter die Arme greifen, denn ein Teil des Gesetzes wird auch das Honorieren neuer pharmazeutischer Dienstleistungen sein. Allerdings stehen die Umfrage-Teilnehmer dem Ganzen kritisch gegenüber, denn nur 31 Prozent setzen Hoffnung in diesen Teil des Apothekenstärkungsgesetzes, 56 Prozent haben große Zweifel. 

Quelle: www.apotheke-adhoc.de